2,3K Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als ich zum ersten Mal einen Laphroaig getrunken habe. Rauchig, kräftig, krass, lecker – das sind die ersten Adjektive, die mir zu diesem Islay Whisky einfallen. Und wenn man einmal Blut geleckt hat, dann kommt man von den getorften Peated Malts so schnell nicht mehr los. Mittlerweile habe ich zusammen mit meinem Vater und meine Whisky-Bro Christian um die 10 verschiedene Laphroaig Malts verkostet – vom Laphroaig Ten über PX Cask, Brodir bis hin zum 25 Jahre alten Laphroaig. Heute allerdings steht mit dem Laphroaig Lore ein Single Malt ohne Altersangabe auf dem Tasting-Plan. Ein sogenannter NAS-Whisky – wobei die Abkürzung für „No Age Statement“ steht. Laphroaig Lore – „the richest of the rich“ Laphroaig selbst preist den Lore als „the richest of the rich“ an, was nicht weniger bedeutet als „der reichhaltigste der Reichhaltigen“. Die Messlatte für unser Tasting liegt also hoch. Auch angesichts des Flaschenpreises von rund 70 Euro für eine Standardflasche mit 70 cl Inhalt. Das Besondere an diesem Single Malt: Er wird aus zahlreichen unterschiedlichen Whiskys aus dem Hause Laphroaig zusammengestellt. Da aber alle Tropfen aus einer Destille kommen, bleibt es ein Single Malt und kein Blended Scotch. Der Laphroaig Lore besteht aus verschiedenen Malts, trägt aber keine Altersangabe.Bildquelle: tastybits.de Dabei unterscheiden sich die Bestandteile des Laphroaig Lore nicht nur in ihrem Alter, sondern auch in der Fassgröße sowie den Vorbefüllungen der Fässer. Bei der Recherche stößt man auf die folgende Zusammensetzung, die der Destillerie Manager John Campbell bestätigt. Die Basis bildet ein Malt, der in Virgin European Oak Fässern 9 Jahre lang reifen durfte. Hinzu kommen First Fill Bourbon Cask – 8 Jahre Bourbon-Cask – 21 Jahre Quarter Cask – 9 Jahre sowie Oloroso Sherrycask – 13 und 14 Jahre Welcher Whisky in welchem Anteil vertreten ist, das bleibt jedoch das Geheimnis von Laphroaig. Trotzdem finden wir es sehr löblich, dass die Bestandteile des Laphroaig Lore öffentlich gemacht wurden. Das ist bei vielen anderen Whisky ohne Altersangabe und auch insbesondere bei Traveller’s Editions nur selten der Fall. Die Vielfalt an verschiedenen Fasstypen, Reifegraden und Vorbefüllungen sorgt also dafür, dass der Laphroaig Lore als „the richest of the rich“ betitelt wird. Ob er diesem Anspruch tatsächlich gerecht wird, das finden wir im Tasting heraus. Der Laphroaig Lore im Tasting Beginnen wir mit ein paar allgemeinen Informationen zu dem Laphroaig Lore. Die Flasche kommt in einer schlichten, dunkel gestalteten Umverpackung. Unter dem Namenszug „Lore“ prangt außerdem der Slug „The most richly flavoured of all scotch whiskies„. „The most richly flavoured of all scotch whiskies“ – was ist dran an diesem Versprechen? Bildquelle: tastybits.de Mit einem Alkoholgehalt von 48% lässt sich der Laphroaig Lore gerade noch unverdünnt trinken. Ein bis zwei Tropfen klares Wasser machen den Single Malt jedoch nicht unbedingt schlechter – aber das ist wie immer Geschmacksfrage. Die Flasche öffnet mit dem charakteristischen Plopp, der durch den eng sitzenden Korken erzeugt wird – okay, vielleicht übertreibe ich an dieser Stelle ein wenig, aber der „Laphroaig-Plopp“ ist mir (nach dem Ploppen der Flens-Flasche) mit der liebste. Außerdem findet sich in der Flasche auch der obligatorische „Passport to Islay„. Das ist nicht weniger als ein Geschenk der Freundschaft. Mit dem abgedruckten Code kannst Du Dich online bei Laphroaig online registrieren und erhältst Dein eigenes kleines Stückchen Land auf Islay (one square foot) inklusive zugehörigem Zertifikat. Darüber hinaus gibt es immer mal wieder ganz nette Aktionen wie eine Laphroaig Christbaumkugel für einen Bekannten oder spezielle Rabattaktionen. Die Registrierung lohnt sich also in jedem Fall. Wie sieht der Whisky aus? Im Glas zeigt sich der Laphroaig Lore bernsteinfarbend – ein Hinweis darauf, dass der Whisky jede Menge Farbe aus dem Bourbon-Fass gezogen hat. Für Single Malts von der Whisky Islay fällt die recht ungewöhnlich dunkle, satte Farbe auf. Das wird vermutlich der Sherry-Einfluss sein. Viele echte Rauchbomben aus Islay zeigen sich hingegen deutlich heller und farbloser. Was außerdem auffällt: Der Laphroaig Lore ist meines Wissens nach der einzige Laphroaig Whisky, der mit einer dunklen Umverpackung und einem dunklen Flaschenetikett ausgestattet ist. Bei allen anderen Tropfen aus dieser Islay-Destille prangt das typische dunkle Logo auf weißen Grund. Ob das allein schon ein Zeichen für die Besonderheit des Laphroaig Lore ist? Möglich wäre es … Wie riecht der Whisky? In der Nase zeigt sich der Whisky rau und maritim. Noten von Torf, Seetang und nassem Gras sind wahrnehmbar. Darunter eine milde Salzigkeit und eine dezente Süße. Wir assoziieren den Laphroaig Lore geruchlich mit einem herbstlichen Strandspaziergang in Schottland mit aufschäumender Gischt, salziger Luft und dem milden Geruch von Seegras. Wie schmeckt der Whisky? Der Laphroaig Lore zeigt sich geschmacklich ähnlich rau wie in der Nase. Ein eher kräftiger Rauch ist zu schmecken, allerdings eher phenolhaltig und damit mehr medizinisch als Lagerfeuer. Eine leichte Süße aus dem Sherryfass ist zu schmecken, auch die maritime Salzigkeit bleibt im Mund. Daunter liegen holzig Noten aus dem Bourbon-Fass, die entfernt an einen Ardbeg Uigeadail erinnern. Trotz der großen Vielfalt an Fässern, die für den Laphroiag Lore verwendet werden, schmeckt er erstaunlich rund und harmonisch. Der charakteristische Laphroaig-Geschmack ist aber nur entfernt erkennbar. Wie ist der Abgang? Der Abgang ist langhaltend und intensiv. Im Mund bleibt der dezente Geschmack von Seegras, überdeckt von einer kräftigen Rauchigkeit. Den Abschluss machen holzig, süßliche Aromen. Laphroaig LoreFazitDer Laphroaig Lore ist definitiv mal ein ungewöhnlicher Laphroaig. Uns konnte er im Tasting aber dennoch überzeuge, auch wenn die Aussage „richest of the rich“ fraglich ist – da haben wir in jedem Fall schon reichhaltigere Single Malts verkostet. Vom Preis her ist der Lore angemessen und geschmacklich in jeden Fall eine interessante Abwechslung zu Laphroaig Ten, Quarter Cask & Co.Aufmachung / Gestaltung / Story80Geruch80Geschmack87Abgang / Intensität84Preis-Leistung7882HERVORRAGEND Entdecke den Laphroaig Lore und weitere Whiskys bei Amazon Angebot Laphroaig Lore | Islay Single Malt Scotch Whisky |... (938) Laphroaig 16 Jahre Single Malt Whisky, mit... (469) Laphroaig PX Cask mit Geschenkverpackung Whisky (1... (205) Teilen 1 FacebookTwitterPinterestEmail Jannik Degner Hallo, ich bin Jannik! Kochen, Essen, Trinken und Genießen sind meine absolute Leidenschaft. Auf dieser Seite zeige ich dir meine über Jahre gesammelten Rezepte. Mehrfach ausprobiert, von vielen Testessern für gut befunden und garantiert lecker! » Hier erfährst Du mehr über mich ... Das könnte Dich auch interessieren ... Manhattan – ein echter Cocktail Klassiker Port Charlotte 10 Jahre im Test – wie schmeckt der... 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