Manhattan – ein echter Cocktail Klassiker von Jannik Degner 26. Januar 2021 geschrieben von Jannik Degner 1,7K 5 von 1 Bewertung Vorbereitung 5 Minuten Minuten Gesamt 5 Minuten Minuten Direkt zum Rezept Rezept drucken Heute machen wir uns an einen anderen echten Cocktail-Klassiker: Den Manhattan! Dieser Drink ist ein klassischer Cocktail, der – nicht mit Wasser – sondern mit Wermut angerührt wird. Der Blick auf die Zutaten ist überschaubar: Für einen Manhattan wird roterWermut, ein paar Dashes Bitter sowie Bourbon, Rye oder kanadischer Whiskey verwendet. Wir werfen einen Blick auf die Geschichte des Manhattan und natürlich auf die Zubereitung. Wermut statt Wasser – eine Epoche der Cocktailgeschichte Erstmals schriftlich belegt wurde der Manhattan im Jahre 1882 in einem Zeitungsartikel in New York. George Black ein Barmann in der Bar Hoffman House am Broadway soll Whiskey mit süßem Wermut statt Wasser und Zucker (Whiskey Cocktail) gemischt haben, zu gleichen Teilen und unter Zugabe weiterer Zutaten. Später gründete derselbe George Black eine eigene Bar am Broadway – mit dem Namen Manhattan Inn. Der Manhattan gilt heute als Meilenstein der Cocktailgeschichte. Es war der erste Cocktail, bei dem eine Spirituose mit einem Likörwein gemischt wurde. Zuvor bezeichnete der Begriff „Cocktail“ eine Mischung aus einer Spirituose, Wasser, einem Cocktail Bitter und Zucker (bittered Sling). Der Manhattan änderte die Bezeichnung grundsätzlich und ist somit maßgeblich der Grund für unsere heutige weite Verwendung des Begriffs „Cocktail“. Wermut wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts in die USA importiert und eröffnete den amerikanischen Barmännern neue Möglichkeiten Cocktails zu kreieren. Ursprünglich wurden Rye oder Bourbon Whiskeys mit dem Wermut vermischt. Nach der Prohibition, als inländischer Whiskey knapp war, wurde aber zunehmen auf kanadischen Whiskey zurückgegriffen. In heutigen Rezepten nicht mehr üblich wurde in seiner Entstehungszeit der Manhattan noch mit weiteren Zutaten versetzt. Dies konnten beispielsweise Zucker, Curacao, Marashino oder Absinth sein. Die Whiskeyqualität war im ausgehenden 19. Jahrhundert und besonders während der Prohibition teils äußerst minderwertig. Durch Zugabe weiterer Zutaten konnte der Geschmack maßgeblich verbessert werden – das kennen wir beispielsweise auch vom Old Fashioned. Der Churchill-Mythos und der Manhattan Club Wie bei vielen Cocktails aus dem 19. Jahrhundert wird die Entstehung des Manhattans nicht nur romantisiert, sondern regelrecht mythisiert. Einige der populärsten Entstehungsmythen ranken sich dabei um den elaborierten Manhattan Club. „One Manhattan, please“ Demnach ist der Manhattan um 1874 im New Yorker Manhattan Club entstanden. Dabei divergieren zwei Erzählungen zur Entstehung: Der Churchill-Mythos und die Geschichte von Charles Truax. Im Churchill-Mythos gab Lady Randolph Churchill, die Mutter von Sir Winston Churchill, einen Empfang zu Ehren des Präsidentschaftskandidaten Samuel J. Tiden. Bei diesem feierlichen Anlass soll ein Cocktail aus Wermut und Whiskey als Aperitif ausgeschenkt worden sein. Die Gäste waren so begeistert, dass sie das Getränk auch in anderen Bars bestellten – einen Cocktail wie im Manhattan Club: „One Manhattan, please.“ Der Manhattan als gesunde Martini-Alternative? Wohl eher nicht … In einer zweiten Geschichte geht es um ein Clubmitglied namens Charles Truax. Dessen Tochter erzählte, dass ihr alter Herr – eine scheinbar außergewöhnlich massige Gestalt – Tag ein Tag aus nach der Arbeit im Manhattan Club vorbeischaute, um einige Martinis zu trinken. Der Herr trank stets zwei auf einmal, denn, sofern man für zwei bestellte, kosteten sie zusammen bloß einen Quarter. Eines Tages soll der Arzt des wuchtigen Herrn Truax diesem energisch davon abgeraten haben, jeden Tag Martinis zu trinken. Nur so könne er sein gesundheitlich bedenkliches Übergewicht zu verlieren. Charles Truax ging also in den Club und erzählte dem Barmann, er dürfe keine Martinis mehr trinken und bräuchte einen Ersatz. Der findige Barmann erfand den Manhattan Cocktail und Charles Truax war begeistert. Ganz im Gegensatz zu seinem Arzt, dem er bei seinem nächsten Besuch von diesem köstlichen Ersatz erzählte. „That‘s even worse!“, soll der Arzt geschrien haben. So sagt es zumindest die Legende. Wie der Manhattan wohl wirklich entstanden ist Beide Geschichten (und es gibt noch viele weitere) sind, so schön sie auch seien mögen, heute weitestgehend widerlegt. Lady Churchill kann zum besagten Zeitpunkt nicht im Manhattan Club gewesen sein, sie war zum besagten Zeitpunkt hochschwanger, verweilte in England und trank hoffentlich keinen Alkohol, denn sie gebar kurz darauf eine der wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der unbekümmerte Charles Truax hatte vielleicht ein Alkoholproblem, doch wohl kaum eins mit zu vielen Martinis, bevor er einen Manhattan Cocktail genoss, denn der Martini wurde erst nach dem Manhattan erfunden. So bleibt am Ende nur die nüchterne Erzählung des George Black, der hinter der Bar Drinks mischte und seinen Job sehr gut machte. So gut, dass er einen Drink erfand, sich mit seinen Kollegen darüber austauschte, die ihrerseits neuartige Cocktails mischten, und später eine eigene Bar besaß. Zubereitung des Manhattan Cocktails Im Gegensatz zum Originalrezept, bei dem Whiskey und Wermut zu gleichen Teilen vermischt wurde, wird im modernen Manhattan zwei Teile Whiskey auf einem Teil Wermut verwendet. Hinzu kommen zwei Dashes Angosturabitter, die auf Eis mit den Spirituosen verrührt werden und dann in ein vorgekühltes Martiniglas abgeseiht werden. Als klassischer Shortdrink und Aperitif wird er ohne Eis (straight up) meist mit einer Cocktailkirsche serviert. Manhattan Cocktail Jannik Degner Der Manhattan ist ein klassischer Cocktail aus Whisky, Wermut und Bitters. 5 von 1 Bewertung Rezept drucken Pinterest Kommentare lesen Vorbereitung 5 Minuten MinutenZeit insgesamt 5 Minuten Minuten Portionen 1 CocktailKalorien pro Portion 184 kcal Zutaten▢ 6 cl Whiskey Bourbon oder Rye▢ 3 cl roter Wermut▢ 2 Dashes Aromatic Bitters z. B. Angostura oder Peychaud's Anleitungen Alle Zutaten in einem Rührglas auf Eis verrühren.In ein vorgekühltes Martiniglas ohne Eis abseihen und nach Wunsch mit einer Cocktailkirsche garnieren. Nährwerte pro PortionKalorien: 184kcal | Kohlenhydrate: 2g | Eiweiß: 1g HAST DU DIESES REZEPT AUSPROBIERT?Zeig‘ es mir gerne auf Instagram und markiere mich mit @tastybitsfood oder dem Hashtag #tastybitsDE!Zuletzt aktualisiert am 26. Januar 2021 von Jannik Degner. Erstmals veröffentlicht am 6. Januar 2021 Teilen 0 FacebookTwitterPinterestEmail Jannik Degner Hallo, mein Name ist Jannik und ich bin Foodblogger und Genuss-Journalist aus Lübeck. Auf meiner Website zeige ich dir meine Rezepte, kulinarischen Ideen & Inspirationen rund um die Themen Essen, Trinken & Genießen. Seit mehr als 10 Jahren ist das Kochen meine Passion und mein Beruf. Ich entwerfe Rezepte, probiere so ziemlich alles, was es zu probieren gibt, verwerfe Ideen & Experimente, tausche mich mit namhaften Köchinnen und Köchen sowie Lebensmittelentwicklern und anderen Food-Nerds aus und versuche in meinen Rezepten alles einfließen zu lassen, was Du brauchst, um in Deiner Küche etwas leckeres zu kochen. Denn Dein Genuss ist mein Ziel! » Hier erfährst Du mehr über mich ... Das könnte Dich auch interessieren ... Port Charlotte 10 Jahre im Test – wie schmeckt der... Yamazaki Distiller’s Reserve im Test – lohnt sich der Kauf? Aerolite Lyndsay 10 Jahre im Test – ein neuer Islay... Laphroaig Lore im Test – ist er wirklich so reichhaltig... Glenmorangie Signet im Test – was kann der edle Tropfen? Penicillin – Cocktail aus Scotch, Honig & Ingwer Old Fashioned Whisky-Cocktail – so mixt Du den Cocktail-Klassiker Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen Bewerte dieses Rezept Bewerte dieses Rezept Speichere meine Namen, meine Mailadresse und meine Website im Browser für den nächsten Kommentar. Ich möchte auch den kostenfreien Newsletter erhalten!