Neulich haben wir den Yamazaki Distiller’s Reserve zu einem unfassbar guten Preis im BorderShop Fehmarn schießen können. Japanische Whiskys gelten gemeinhin als sehr hochwertig – aber leider auch sehr teuer. Da stellt man sich dann schnell die Frage: Lohnt sich der Kauf?
Als ich den japanischen Single Malt dann erstmal probiert habe, stand meine Meinung ziemlich schnell fest. Aber mehr dazu weiter unten in den Tasting Notes. Lasst uns zunächst mal einen allgemeinen Blick auf den Yamazaki Distiller’s Reserve werfen.
Der Single Malt aus dem Hause Yamazaki Suntory kommt mit einem Alkoholgehalt von 43% in der 70 cl Standardflasche daher. Er wird mit einer – mal weißen, mal dunklen – Umverpackung aus Pappe geliefert. Mit einem Preis von rund 100 Euro pro Flasche ist der Yamazaki nicht gerade günstig und die Erwartungen sind entsprechend hoch.
Beim Inhalt der Flasche handelt es sich um einen japanischen Single Malt. Destilliert wird in der Nähe von Kyōto. Laut Angaben des Herstellers finden im Yamazaki Distiller’s Reserve 20 Jahre alte Yamazaki Malts, die im Sherryfass gelagert worden sowie 12 Jahre alte Malts aus dem Bourbon-Fass Verwendung. Abschließend wird der Single Malt in französischen Rotweinfässern nachgelagert.
Yamazaki Distiller’s Reserve kommt ohne Altersangabe
Auf eine Altersangabe wird verzichtet – das kann mit dem großen Hype japanischer Whiskys zusammenhängen. Denn in den vergangenen Jahren hat sich rund um japanische Malts fast schon eine Art Blase gebildet, die dafür gesorgt hat, dass zahlreiche Tropfen ausverkauft waren.
Die Destillerien haben darauf reagiert und bieten und Labels wie „Founders Reserve“ oder „Distiller’s Reserve“ meist recht junge Whiskys an. Die Altersangabe entfällt dabei – denn wer wäre schon bereit, dreistellige Beträge für einen beispielsweise 5 Jahre alten Whisky zu zahlen?! Das ist aber nicht nur in Japan, sondern auch bei schottischen Whiskys zu beobachten – siehe beispielsweise Bowmore.
Und auch wenn ich die Meinung vertrete, dass älter nicht zwangsläufig immer besser sein muss – ein wenig schade ist es schon, dass wir es in dieser Preisklasse nicht mit 12 Jahre oder sogar älteren Tropfen zu tun haben.
Der Yamazaki Distiller’s Reserve im Tasting
Wir werfen im Tasting des Yamazaki Distiller’s Reserve einen Blick auf das Aussehen. Außerdem dürfen natürlich unsere Tasting Notes zu Geruch und Geschmack nicht fehlen.
Wie sieht der Whisky aus?
Der Yamazaki Distiller’s Reserve zeigt sich im Glas goldfarbend und einladend. Die Holznoten sowie Sherry- und Rotweinfass-Einfluss sind dem Single Malt aufgrund seiner satten Farbe durchaus anzusehen.
Wie riecht der Whisky?
Der japanische Single Malt riecht mild, warm und weich. Fruchtige Aromen von Kirschmarmelade, Himberren und einem Hauch Ananas sind spürbar. Außerdem dezente Vanilletoffee und Butterscotch-Noten. Auch ein frisches Holzaroma zeigt sich, was darauf schließen lässt, dass es sich hier um keinen lange gelagerten Whisky handeln wird.
Wie schmeckt der Whisky?
Mit der Distiller’s Reserve gelingt Yamazaki ein vollmundiger Single Malt, der erst fruchtige Noten nach Ananas, Pfirsich und Kirsche mitbringt, die schließlich in ein würzigeres Aroma übergeht. Zimt und Vanille sind zu schmecken. Schließlich geht die geschmackliche Reise über zu trockenen Aromen von Schokolade mit einem Hauch Kokosnuss.
Wie ist der Abgang?
Der Abgang ist konstant langanhaltend, aber ohne geschmackliche Veränderung. Es bleiben vor allem die trockene Aromen von Bitterschokolade mit einer Spur von Kirsche und Kokosnuss.