Wohl kaum ein Gericht ist im Ausland so mit Deutschland verbunden wie das Sauerkraut! Schon Räuber Hotzenplotz Leibspeise war Sauerkraut, in Großbritannien werden wir Deutsche als liebevoll „Krauts“ genannt und in der bayrischen Küche ist das saure Kraut ohnehin nicht mehr wegzudenken.
Und nachdem ich dir in einem anderen Artikel ja schon gezeigt habe, wie Du Sauerkraut selber fermentieren kannst, wollen wir uns heute damit beschäftigen, wie Du das Grundprodukt denn richtig zubereitest. Dabei ist es ganz egal, ob Du das Kraut selbst fermentiert hast oder einfach Sauerkraut aus der Dose, dem Glas oder der Tüte aufpeppen willst.
Ob zu Schweinebraten, knusprigem Schweinebauch, Kartoffelpüree oder als leckere Beilage zu Nürnberger Rostbratwürstchen – Sauerkraut geht einfach immer! Der fermentierte Weißkohl bringt von Natur aus ein saures Aroma mit sich und ist durch die Milchsäuregärung ziemlich lange haltbar. Und auch wenn Du es sogar roh essen kannst – als Beilage zu einem deftigen Gericht darf das Sauerkraut gern noch etwas aufgepeppt werden.
Den richtigen Pfiff bekommt die beliebte Beilage durch etwas angebratenen Speck und Zwiebeln. Außerdem würzen wir alles mit ein paar Gewürzen wie Pfeffer, Piment, Lorbeer und Kümmel. Dazu darf für mich eine gute Prise Zucker nicht fehlen, denn dieser nimmt dem fermentierten Weißkohl seine spitze Säure und macht alles etwas harmonischer.
Diese Zutaten brauchst Du für das Sauerkraut
Ganz gleich, ob Du Dein selbst fermentiertes Sauerkraut zubereiten oder gekauftes Sauerkraut verfeinern möchtest – dazu gibt es ein paar Zutaten, die das Maximum an Geschmack aus dem Naturprodukt herausholen. Daher habe ich hier eine Einkaufsliste mit ein paar mehr Infos für Dich – die Mengenangaben sind als Beilage in der Regel ausreichend für 4 Personen.
Du brauchst folgende Zutaten:
- Sauerkraut – Das ist der Hauptdarsteller unserer Beilage. Ich nehme rund 600 g. Du kannst wie gesagt selbst fermentiertes Sauerkraut nehmen oder auch Sauerkraut aus Dose / Glas / Tüte verfeinern.
- Speck – Der Speck gibt dem Kraut sein deftiges Aroma. Ich verwende gern 200 g geräucherten Speck mit etwas Fettanteil. Alternativ geht aber auch italienischer Pancetta oder Guanciale. Wer das Kraut vegetarisch zubereiten möchte, lässt den Speck einfach weg.
- Zwiebeln – Die beiden normalen Speisezwiebeln geben dem Sauerkraut mehr Geschmack und eine leichte Süße.
- Gewürze – An Gewürzen verwende ich 1 TL Kümmel, rund ½ TL Pimentkörner, 2 Lorbeerblätter, ungefähr 6 Wacholderbeeren und natürlich Salz und Pfeffer.
- Brühe – Ein guter Gemüsefond oder Rinderfond gibt dem Sauerkraut eine gute Basis zum Schmoren und deftige Noten. Ich nehme rund 250 ml.
- sonstige Zutaten – Zum Anbraten verwende ich 1 EL Butterschmalz. Außerdem brauchen wir rund 2 EL Zucker (bzw. mehr oder weniger) zum Abschmecken.
An Equipment brauchst Du nur ein scharfes Messer, ein Küchenbrett, einen Kochtopf und natürlich einen Kochlöffel. Wenn Du alles parat hast, dann lass‘ uns gleich loslegen. Hier kommt die ausführliche Anleitung – das Sauerkraut Rezept zum Ausdrucken in kürzerer Form findest Du weiter unten.
So wird das Sauerkraut zubereitet / Sauerkraut verfeinern
Schritt 1 – Die Vorbereitungen
Zuerst wird der Speck und die Zwiebel fein gehackt. Dann brätst Du den Speck in einem Topf mit rund 1 EL Butterschmalz knusprig aus. Gib‘ anschließend die Zwiebeln dazu und lasse auch diese glasig andünsten. Das gibt unserem Sauerkraut später jede Menge Geschmack und sorgt für das deftige Aroma. Für das vegetarische Sauerkraut kannst Du den Speck einfach weglassen und dafür später mit etwas Rauchsalz abschmecken.
Wenn Zwiebeln und Speck schön angebraten sind, kann es weitergehen. Nun gibst Du 2 EL Zucker in den Topf und lässt diesen schmelzen. Das geht ganz schnell und sorgt für eine leckere Süße des Sauerkrauts.
Schritt 2 – Andünsten und schmoren
Beim Andünsten des Sauerkrauts entwickelt es leichte Röstaromen, die wunderbar zu dieser beliebten Beilage passen. Dazu gebe ich das abgetropfte Sauerkraut einfach in den Topf und brate es mit an. Den Sauerkrautsaft kannst Du aufbewahren und Dein Kraut damit später sauer abschmecken, wenn Du magst.
Nun gießt Du rund 250 ml Fond (wahlweise Rinderfond oder Gemüsefond) dazu und gibst außerdem die Gewürze dazu. Ich nehme 2 Lorbeerblätter, einige Wacholderbeeren, einige schwarze Pfefferkörner, rund ½ TL Pimentkörner und 1 TL Kümmel. Du kannst alle Gewürze in ein Teeei geben und nach dem Garen wieder entfernen – dann hast Du später keine Gewürze im fertigen Sauerkraut. Lass‘ das Sauerkraut nun mit aufgelegtem Deckel rund 30 bis 45 Minuten sanft schmoren, damit sich alle Aromen gut verbinden können.
Schritt 3 – Das Sauerkraut abschmecken und servieren
Jetzt schmeckst Du alles noch einmal mit Salz, Pfeffer und Zucker ab. Falls Du das Sauerkraut etwas saurer magst, gib‘ gerne noch etwas von den Saft mit dazu, der meist in der Packung oder in Deinem Einmachglas gewesen ist. Dann ist die Beilage bereit zum Genießen!
Und noch ein Tipp: Sauerkraut schmeckt aufgewärmt umso besser. Daher bereite ich es immer schon am Vortag zu, lasse es vollständig abkühlen und wärme es am nächsten Tag nochmals auf. Das hat bisher immer alles sehr gut gefallen.
Hier kommt das Sauerkraut Rezept in kürzerer Form zum Ausdrucken. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Nachkochen und freue mich auf Deinen Kommentar, wie es dir geschmeckt hat!
Deftiges Sauerkraut
Küchenhelfer
Zutaten
- 600 g Sauerkraut
- 200 g Speck
- 2 Zwiebeln
- 1 EL Butterschmalz
- 2 EL Zucker
- Salz und Pfeffer
- 1 TL Kümmel optional
- 2 Lorbeerblätter
- ½ TL Pimentkörner
- 6 Wacholderbeeren
- rund 300 ml Gemüsebrühe oder Rinderfond
Anleitungen
- Zuerst werden 2 Zwiebeln und 200 g Speck gewürfelt. Anschließend brätst Du den Speck in einem Topf mit 1 EL Butterschmalz knusprig. Gib' dann die Zwiebeln dazu und lasse sie glasig andünsten.
- Nun gibst Du 2 EL Zucker in den Topf und verrührst alles – solange, bis der Zucker geschmolzen ist. Dann kommt das abgetropte Sauerkraut in den Topf:Tipp: Du kannst den Sauerkrautsaft aufbewahren und später etwas dann in den Topf geben. Damit kannst Du das Sauerkraut sehr gut sauer abschmecken.
- Lasse das Sauerkraut etwas andünsten und gib' dann die Gewürze (6 Wacholderbeeren, 2 Lorbeerblätter, ½ TL Pimentkörner und 1 TL Kümmel) dazu. Alles mit Salz und Pfeffer würzen und dann mit 250 ml Rinderfond oder Gemüsefond ablöschen.
- Das Sauerkraut nun für 30-45 Minuten mit angelehntem Deckel sanft köcheln lassen. Dann mit Salz, Pfeffer, Zucker und eventuell etwas von dem aufgefangenen Sauerkrautsaft abschmecken.
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