Leckeren Rotkohl ganz einfach selber machen – nicht nur zur Weihnachtsgans, sondern das ganze Jahr über. Ein klassischer Apfel-Rotkohl ist wohl die traditionellste Beilage zu Braten, Ente & Co.! Und daher möchte ich natürlich auch mein Rotkohl Rezept mit Euch teilen.
In dieser Anleitung zeige ich Euch, wie ihr leckeren Rotkohl selber machen könnt. Viel besser als aus dem Glas – und dazu auch noch wirklich preiswert. Hier kommt das Rezept, viele weitere Infos findest Du weiter unten.
Die aromatische, kostengünstige & traditionelle Beilage – Rotkohl selber machen
Mal ehrlich, zu geschmortem Gulasch oder saftig gefüllten Rouladen darf ein hausgemachter Rotkohl wirklich nicht fehlen. In Deutschland gehört er zu den beliebtesten Beilagen und bei uns wird in der Vorweihnachtszeit immer ein großer Topf voller Rotkohl gekocht. Davon wird dann an den Adventssonntagen und natürlich an Weihnachten gezehrt.

Ich sag‘ Euch: Es lohnt sich gleich in doppelter Hinsicht, Rotkohl selber zu machen. Erstens ist das Kraut ziemlich günstig. Ein Kilo des roten Kohles bringt es auf gerade einmal 80 Cent. Dazu noch ein paar weitere Zutaten und die preiswerte Beilage ist fertig.
Und zweitens, der Geschmack. Selbstgekochter Rotkohl lässt sich viel individueller gestalten als der fertige Kohl aus dem Glas oder dem Tiefkühlregal.
Also lasst uns loslegen. Hier kommt meine Anleitung für selbst gemachten Rotkohl als Video! In ausführlicher Schriftform und noch weiter unten kurz zusammengefasst zum Ausdrucken & Nachkochen!
Leckeren Rotkohl selber machen – in nur 4 Schritten
Schritt 1 – Rotkohl vorbereiten & schneiden
Zunächst muss der Rotkohl vorbereitet werden. Dazu entfernst Du die äußeren Blätter, denn diese sind häufig schon etwas welk oder hart geworden.

Anschließend wird der Rotkohl halbiert. Hier musst Du etwas vorsichtig sein, denn dabei kann man sich schnell verletzten.
👨🍳 Mein Tipp: Ich schneide Rotkohl gern mit einem Brotmesser. Dabei ist die Gefahr geringer, dass das Messer abrutscht und Du Dich verletzt.

Nun werden die Rotkohlhälften nochmals halbiert. Anschließend wird der holzige Strunk entfernt.

Dann kannst Du das Herz – das ist der innere teil des Rotkohls – herausnehmen und in feine Streifen schneiden. Die äußeren Blätter halbiere ich gern nochmals und schneide sie ebenfalls in feine Streifen (das ist gut im Video zu sehen).

Die Rotkohlstreifen werden nun in einer Schüssel kräftig mit Salz und Zucker bestreut. Dann kannst Du den Rotkohl gut durchkneten, damit Salz und Zucker die Säfte lösen und den Kohl schön mürbe machen. Anschließend rund 10-15 Minuten ruhen lassen. In der Zwischenzeit kannst Du Apfel und Zwiebel schälen und schneiden.
Schritt 2 – Rotkohl andünsten
Nun schnappst Du Dir einen großen Topf und erhitzt darin eine gute Menge Schmalz. Ich verwende sehr gern Gänseschmalz oder Entenschmalz. Aber auch Butterschmalz oder ein anderes pflanzliches Öl sind möglich.

Im Schmalz brätst Du die Zwiebel glasig an. Anschließend kommt der Rotkohl samt dem ausgetretenen Rotkohlsaft mit dazu. Alles wird ein wenig angedünstet – allerdings sollten keine Röstaromen entstehen.
Schritt 3 – Rotkohl kochen
Jetzt löschst Du den Rotkohl mit 100 ml Rotwein und 100 ml Apfelsaft ab. Außerdem gebe ich gern noch den Saft einer halben Orange mit dazu. Auch die Apfelstückchen kommen nun in den Topf. Die Säfte und der Apfel geben dem Rotkohl eine leckere fruchtige Note.

Außerdem geben wir die Gewürze mit dazu. Ich verwende gern Nelke, Lorbeer, Piment, eine Zimtstange, Kardamom, Pfeffer, Wacholder und/oder Tonkabohne. Du kannst es Dir aber auch leichter machen und eine Lebkuchen-Gewürzmischung nehmen.
👨🍳 Mein Tipp: Wenn Du ganze Gewürze verwendest, dann empfehle ich Dir, diese in einem Teeei oder einem Teefilter zum Rotkohl zu geben. Dann kannst Du sie nach dem Kochen ganz einfach entfernen und keiner Deiner Gäste muss auf einer Zimtstange oder Nelken herumkauen.
Nun setzt Du den Deckel auf und lässt den Rotkohl bei niedriger bis mittlerer Hitze für rund 40 Minuten sanft köcheln.
Schritt 4 – Rotkohl abschmecken & servieren

Anschließend musst Du Deinen Rotkohl nur noch abschmecken. Ich nehme gern etwas Salz und Pfeffer sowie Zucker und Orangensaft.

Als besonderen Clou gebe ich gern noch 1-2 TL Preiselbeeren oder eine Konfitüre hinzu. Zum Beispiel ein Fliederbeer-Apfel-Quitten-Gelee von meiner lieben Frau Mutter.
Dann kann der Rotkohl auch schon serviert werden – aber halt. Noch ein Tipp: Lass‘ den Apfel-Rotkohl gern abkühlen und über Nacht durchziehen. Denn aufgewärmt schmeckt er umso besser!

Zutaten
- 2 EL Gänseschmalz alternativ Butterschmalz
- 1 Zwiebel
- 1 Rotkohl
- 1 EL Zucker
- 1 Apfel
- 100 ml Rotwein
- 100 ml Apfelsaft
- 2 EL Balsamico-Essig
- ½ Orange nur der Saft davon
- 1 Zimtstange
- 2 Lorbeerblätter
- 5 Pfefferkörner
- 5 Wacholderbeeren
- 3 Kardamom-Kapseln
- 2 Nelken
- Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Die äußeren Blätter vom Rotkohl entfernen. Den Kohl dann halbieren (beispielsweise mit einem Brotmesser) und den holzigen Strunk entfernen. Die Hälften nochmals halbieren und die Kohlstücke in feine Streifen schneiden. Je nach Größe des Kohlkopfs noch kleinere Stücke schneiden – die Streifen sollten nicht zu groß werden.
- Die Rotkohlstreifen mit 1 EL Zucker und einer guten Prise Salz bestreuen. Mit Küchenhandschuhen gut verkneten und rund 10-15 Minuten ruhen lassen.
- Die Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden.
- Den Apfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und in Würfel schneiden.
- Gänseschmalz in einem großen Topf erhitzen, Zwiebel darin glasig andünsten. Anschließend den Rotkohl dazugeben und unter gelegentlichem Umrühren andünsten.
- Nun die Äpfel hinzugeben und den Rotkohl mit 100 ml Rotwein, 100 ml Apfelsaft, 2 EL Balsamico-Essig sowie dem Saft ½ Orange ablöschen.
- Die Gewürze in ein Teeei oder einen Teefilter geben und zum Rotkohl geben.
- Deckel aufsetzen und den Rotkohl für 40 Minuten bei niedriger bis mittlerer Hitze geschlossen köcheln lassen.
- Mit Salz und Pfeffer sowie Zucker, Orangensaft und/oder Preiselbeeren oder Konfitüre abschmecken.
Notizen
Nährwerte
WIE HAT ES DIR GESCHMECKT?
Ich wünsche Dir ganz viel Spaß beim Nachkochen & einen guten Appetit! Wenn Du Anregungen hast oder mir etwas mitteilen möchtest, dann schreibe gern einen Kommentar. Ich freue mich darauf, von Dir zu hören!

2 Kommentare
Vielen Dank für die gute Anregung, Macht man viel zu selten, dabei ist es so köstlich und vielseitig. (Preiswert obendrein, selbst in Bioqualität kosten ja ganze Kohlköpfe so gut wie nix). Und die perfekte Beilage zu eigentlich fast alles. Rotkohlkrautsalat fällt mir zum sommerlichen Grillen ein, eigentlich dasselbe wie Weißkohl, aber doch ganz anders (zumindest optisch). Die gekochte Variante ist der perfekte Gewürzträger, von klassisch (da kann man auch Marmeladenreste und Honigreste elegant verkochen) bis exotisch mit Chili und Co.
Und endlich mal jemand unter 80, der auch Gänsefett mitverwendet. Das ist in Deutschland irgendwie in Vergessenheit geraten; in UK, Spanien und Polen gibt es das sogar im Aldi zu kaufen….
Danke für Deinen Kommentar, lieber Oliver! Gänsefett gehört an einen ordentlichen Rotkohl auf jeden Fall dazu! Das gibt jede Menge Geschmack. Und was die Vielseitigkeit des roten Krauts angeht, bin ich voll bei Dir. Im Sommer gibt es bei mir häufig einen Rotkohlsalat mit Walnüssen (oder Pinienkernen) und zerbröseltem Feta. Das Rezept gibt’s hier in der nächsten Grillsaison bestimmt. Aber jetzt ist ja auch erstmal die Zeit des klassischen Rotkohls. 😋 Liebe Grüße an Dich, Jannik