Coq au vin – das steht für mich so sehr für das Burgund, für Frankreich und für l’amour wie kaum ein anderes Gericht. Wenn sich ein Schwarzfederhuhn oder Maishuhn für ein paar Stunden im Backofen mit jeder Menge Rotwein vergnügt, dann ergibt sich daraus ein wahrer Gaumenschmaus.
Geschmortes Huhn in Rotwein – unzählige Variante des Klassikers
Natürlich gibt es wie bei jedem Gericht der französischen Landhausküche ungefähr zwei Millionen verschiedene Zubereitungsarten. Mal mit einem Hahn wie es das klassische Coq au vin im Original vorsieht, mal mit Hühnerbeinen, mal mit einem ganzen Schwarzfederhuhn. Auch bei Gemüse und Beilagen zum Coq au vin gibt es große Unterschiede: Einige Rezepte enthalten Kartoffeln, andere reichen nur frisches BRot zum Coq au vin.
Ich habe hier meine mehrfach gekochte und von schon diversen Testessern als sehr gut befundene Variante des Coq au vin aufgeschrieben. Außerdem möchte ich auch das klassische Originalrezept eingehen und Dir die wichtigsten Fakten rund um das französische Traditionsgericht verraten.
Mein Coq au vin Rezept enthält alles, was Du zum Sattessen brauchst
Beim Coq au vin ist es mir wichtig, dass ich so wenig Arbeit wie möglich habe und neben dem Schmoren des Huhns in Rotwein nicht noch ein, zwei oder drei Beilagen zubereiten muss. Das ist ja gerade das Entspannte an Schmorgerichten. Anbraten, mit Wein aufgießen, im Ofen vor sich hin schmoren lassen und fertig. Mehr Arbeit möchte – und muss – ich da auch gar nicht investieren, weil sich die Sauce ja quasi von allein kocht.
Daher kam mir auch der Gedanke, neben dem gängigen Schmorgemüse wie Zwiebeln, Möhren und Champignons auch noch Kartoffeln zum Coq au vin zu geben.
Diese garen in dem Schmorfond und nehmen einen tollen, herzhaften Geschmack an. Nach einer Schmorzeit von rund 1 1/2 Stunden ist das Huhn dann fertig und kann direkt serviert werden – wer mag, kann die Sauce noch mit etwas Butter abbinden, aber das muss nicht unbedingt sein.
Macht’s aber irgendwie leckerer und natürlich auch ein ganzes Stück reichhaltiger.
Coq au vin – mein Originalrezept
Zutaten
- 500 g Kartoffeln
- 300 g Möhren
- 200 g Champignons
- 1 Flasche Rotwein à 700 ml
- 1 EL Butterschmalz
- 1 Maishähnchen oder Schwarzfederhuhn alternativ 2 Hühnerkeulen und 2 Hühnerbrüste
- 1 EL Tomatenmark
- 100 g Speck
- 500 ml Hühnerbrühe
- Salz und Pfeffer
- 1 Stück Lorbeerblatt
- 1 Stück Knoblauchzehe
- 2 Stück Schalotten
- 1 Zweig Rosmarin
- 1 Zweig Thymian
- 25 g kalte Butter
Zubereitung
- Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Kartoffeln und die Möhre in etwa gleichgroße Stücke schneiden. Zwiebel halbieren und der Länge nach in Scheiben schneiden. Knoblauch hacken.
- Champignons achteln, den Speck in Würfel schneiden.
- Das Hähnchen zerteilen – alternativ kannst Du auch zwei Hähnchenbrüste und zwei Hähnchenkeulen verwenden.
- 1 EL Butterschmalz in einem Bräter erhitzen und das Hähnchen dort rund 10 Minuten von allen Seiten goldbraun anbraten.
- Fleisch herausnehmen, warmhalten und im gleichen Bräter das Gemüse, Champignons und Speck rund 3 Minuten andünsten. Eventuell ein wenig Butterschmalz zugeben.
- Nun Lorbeerblatt, Thymian und Rosmarin hinzugeben. Dann 1 EL Tomatenmark zugeben und leicht anrösten.
- Mit einer Flasche Wein ablöschen. Hier ist etwas Gedulde gefragt. Tipp: Am Besten gibst Du den Wein in drei Portionen in den Topf und wartest zwischenzeitlich immer, bis der Alkohol verdampft ist.
- Wenn der Wein gut reduziert ist, gibst Du das Fleisch wieder hinzu und füllst mit 500 ml Hühnerbrühe auf.
- Nun alles rund 1 1/2 Stunden im heißen Backofen ohne Deckel garen.
- Nach Bedarf kannst Du die Sauce nun noch mit 25 g kalter Butter abbinden. Einfach in die Sauce einrühren – aber nicht mehr kochen lassen. Zusammen mit Petersilie servieren.
Nährwerte
WIE HAT ES DIR GESCHMECKT?
Ich wünsche Dir ganz viel Spaß beim Nachkochen & einen guten Appetit! Wenn Du Anregungen hast oder mir etwas mitteilen möchtest, dann schreibe gern einen Kommentar. Ich freue mich darauf, von Dir zu hören!
Das französische Coq au vin Originalrezept
Um eines vorwegzunehmen: Ich würde mein Coq au vin immer nach dem Rezept kochen, wie ich es hier angegeben habe. Aber falls wir Puristen, Franzosen oder traditionsbewusste Köche unter uns haben, hier noch ein paar Fakten rund um das französische Original.
Dabei gibt es einige Dinge zu beachten – die ich nicht beachtet habe. Warum? Ganz einfach, weil ich weder Purist, noch Franzose noch traditionsbewusst bin. Das wichtigste wenn ich in der Küche stehe: Es muss schmecken und ich will Spaß beim Kochen haben. Und diese Ansprüche erfüllt mein Coq au vin. 😋
Aber genug der Vorworte – hier kommen 5 hard facts für’s Original Coq au vin:
- Im Original wird ein ganzer Hahn verwendet. Kein Huhn oder Hähnchen. Keine Teile vom Tier, sondern ein ganzer zerlegter Hahn. Wird nur manchmal schwierig, weil es Hähne in der Regel gar nicht mehr zu kaufen gibt. Eine Variante wäre, den Coq au vin mit einem Kapaun zuzubereiten. Aber ganz ehrlich: Ein gutes Schwarzfederhuhn oder Maishuhn tut es genauso!
- Idealerweise wird das Huhn zusammen mit dem Gemüse für 24 Stunden im Wein mariniert. Wenn Du die Zeit hast, dann mach das unbedingt, denn Dein Coq au vin wird dadurch viel zarter und aromatischer. Ich habe es in diesem Rezept aus Zeitgründen (und großem Appetit) nicht getan, aber das Marinieren lohnt sich definitiv.
- Wenn Du auf Feuer und Flambieren stehst, dann kannst Du nach dem Anbraten des Geflügels mit ein ordentlichen Schoss Cognac oder Weinbrand ablöschen und dann anzünden. Das ist traditionell und macht Spaß. Aber aufpassen, dass die Küche danach nicht in Flammen steht oder Dir der Pony verbrennt.
- Kartoffeln? Fehlanzeige – die haben im Original nichts zu tun. Aber mir schmeckt’s. Wenn Du traditionell unterwegs bist, dann verwende Zwiebeln, Knoblauch, Champignons und durchwachsenen Speck. Als Beilage gibt es dann ein gutes Stück Brot.
- Welcher Wein für Coq au vin? Auch hier gibt es regional Unterschiede. Bei Weißwein halten es die Franzosen eher mit Riesling, beim Rotwein darf es eher ein Burgunder – also Pinot noir – sein. Alternativ tut es aber auch ein Beaujolais. Trocken sollte er in jedem Fall sein und schmecken auch, denn zum Coq au vin passt das ein oder andere Gläschen Wein mehr als gut.
Noch mehr französische Gerichte? Hier kommt Inspiration …
Hast Du das Rezept schon ausprobiert? Wie hat es Dir geschmeckt? Hast Du Anregungen oder Kritik? Natürlich ist auch Lob gern gesehen. Schreib‘ mir gleich einen Kommentar!
Und falls Du noch mehr Rezeptideen suchst, dann schau Dir mal meine Variante des Boeuf bourgoignon an. Dabei handelt es sich um eine Art französisches Schmorfleisch, das ebenfalls in ordentlich Rotwein baden darf und zu meinen absoluten Lieblingsgerichten gehört. Als Dessert empfehle ich Dir eine klassische Mousse au chocolate. Und wenn Du noch eine gute Vorspeise suchst, dann probiere mal meine Maronencremesuppe.
Du hast eher Lust auf spanische Gerichte? Dann probiere doch mal mein Paella Rezept oder die Chorizo in Rotwein.
Ich freue mich, wenn Du mir auch auf Instagram folgst – dann verpasst Du kein neues Rezept mehr. Das gilt genauso auf Pinterest. Viel Spaß beim Nachkochen! 😋
1 Kommentar
Super tolles Rezept. Sehr lecker, die Kartoffeln einfach mitzukochen. Danke dafür 🙂