Als ich früher zu Besuch bei meiner Großmutter war, gab es zwei Gerichte die häufig auf den Tisch kamen. Eines davon war Hühnerfrikassee. Dies ergab sich meist ohnehin aus der Hühnersuppe bzw. Hühnerbrühe, die am Wochenende als Vorspeise angesetzt wurde. Aus dem Suppenhuhn wurde dann ein Frikassee gekocht – ganz klassisch mit Mehlschwitze, Spargel, Karotten und Erbsen. Lebensmittelverschwendung war damals halt noch nicht das Thema, das es heute ist. Und dieses Rezept möchte ich heute gern mit Euch teilen.
Hühnerfrikassee – schnell & einfach
Zutaten
- 350 g gekochtes Hühnerfleisch
- 50 g Butter
- 40 g Mehl
- 150 ml Weißwein
- 600 ml Hühnerbrühe
- 150 g TK-Erbsen
- 1 Stück Möhre geschält und fein gewürfelt
- 3 Stangen weißer Spargel geschält und in Stücke geschnitten
- 150 g braune Champignons
- 150 ml Schlagsahne
- 1 Spritzer Zitronensaft
- Salz
- Pfeffer
- Cayennepfeffer
Zubereitung
- Zuerst brichst oder schneidest Du das gegarte Hühnerfleisch in grobe Stücke. Dabei ist es egal, ob Du das Fleisch von einem ganzen Suppenhuhn hast, von einem Brathähnchen oder es sich um Reste vom Vortag handelt. Tipp für Kurzentschlossene: Du kannst alternativ auch ein paar Hühnerbeine für rund 30 Minuten in gesalzenem Wasser mit einem Lorbeerblatt, etwas Salt und einer halbierten Zwiebel köcheln lassen, dann abkühlen lassen und dieses Fleisch verwenden.
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Beginne nun damit, Dein Gemüse für das Hühnerfrikassee vorzubereiten. Dazu schneidest Du die Möhren in feine Würfel. Die Erbsen kannst Du schon aus dem Tiefkühlfach nehmen und etwas antauen lassen. Die Champignons werden geviertelt. Der Spargel geschält und in mundgerechte Stücke geschnitten.
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Jetzt bereitest Du die Mehlschwitze für das Frikassee zu. Stelle Dir dazu 150 ml Weißwein und 600 ml Hühnerbrühe bereit. Nun erhitzt Du 40 g Butter in einem Topf und gibst 30 g Mehl dazu. Mit einem Schneebesen nun kräftig umrühren, damit sich Mehl und Butter gut verbinden. Die Mehlmischung sollte goldgelb angedünstet werden.
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Dann löschst Du mit dem Weißwein ab und lässt alles etwas verkochen.
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Jetzt kommt die Hühnerbrühe dazu. Immer gut umrühren, damit sich möglichst wenig – oder am Besten keine – Klümpchen bilden. Kurz aufkochen lassen.
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Nun gibst Du das Gemüse und die Champignons hinzu und lässt alles rund 6 Minuten sanft köcheln.
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Jetzt kommt die Sahne hinzu und das vorbereitete Hühnerfleisch. Nochmals rund 5 Minuten erwärmen, aber nicht mehr köcheln.
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Dann mit Salz, Pfeffer, etwas Cayennepfeffer und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.
Notizen
Nährwerte
WIE HAT ES DIR GESCHMECKT?
Ich wünsche Dir ganz viel Spaß beim Nachkochen & einen guten Appetit! Wenn Du Anregungen hast oder mir etwas mitteilen möchtest, dann schreibe gern einen Kommentar. Ich freue mich darauf, von Dir zu hören!
Hühnerfrikassee als Resteverwertung
Das Hühnerfrikassee ist ganz einfach & schnell nachgekocht. Und Du musst auch nicht immer eine Hühnerbrühe ansetzen, um ein leckeres Frikassee zu kochen. Denn dieses Rezept lässt sich ideal auch aus Resten zubereiten – beispielsweise, wenn Du vom Vortag noch etwas Hühnerfleisch übrig hast.
Ganz egal, ob vom Brathähnchen, Grillhähnchen oder von Hühnerbeinen – ein leckeres Hühnerfrikassee lässt sich daraus im Handumdrehen zubereiten.
Und falls Du kein übrig gebliebenes Geflügelfleisch hast, dann kannst Du Dir entweder eine Hühnerbrühe kochen oder Du kochst einfach ein paar Hühnerbeine für rund 30 Minuten in gesalzenem Wasser ab. Einfach mit einem Lorbeerblatt, etwas Salz und einer halbierten Zwiebel würzen, die Hühnerbeien anschließend aus dem Fond nehmen und abkühlen lassen. Einen Teil des Fonds kannst Du dann natürlich auch für Dein Hühnerfrikassee verwenden.
Das klassische Hühnerfrikassee Rezept mit Spargel, Erbsen & Karotten
Als Gemüsebeilage mag ich es bei meinem Hühnerfrikassee gern klassisch: Weißer Spargel, grüne Erbsen und orangefarbene Karotten sorgen nicht nur für einen schönen farblichen Kontrast, sondern auch für mehr Aroma, eine leichte Süße und natürlich für etwas mehr Biss.
Zusammen mit Champignons und einer hellen Mehlschwitze aus Weizenmehl, Weißwein und Hühnerbrühe ergibt sich eine tolle Sauce, die super zum aromatischen Hühnerfleisch passt – aber mehr zur Mehlschwitze und ein paar Tipps weiter unten.
Außerdem schärfe ich das Hühnerfrikassee gern mit etwas Cayennepfeffer nach, denn wie Du in meinen Rezept für Chili con carne oder für die Currywurst Sauce nachlesen kannst, mag ich es gern ein wenig scharf. Aber das ist kein Muss und Du kannst den Cayennepfeffer gern weglassen oder alternativ durch ein mildes Paprikapulver ersetzen. Dazu kommt für etwas Säue noch ein Spritzer Zitronensaft.
In vielen Hühnerfrikassee Rezepten werden zusätzlich noch Kapern verarbeitet. Ich habe mich in diesem Rezept jedoch bewusst dagegen entschieden, da viele Menschen den charakteristischen Geschmack von Kapern nicht mögen. Wenn Du magst, kannst Du aber 1-2 EL Kapern aus dem Glas zusammen mit den Champignons zum Hühnerfrikassee geben.
Dazu gibt es in der Regel gekochten Reis, den ich mit etwas frisch gehackter Petersilie verfeinere. Aber auch gekochte Kartoffeln oder Pasta sind eine willkommene Beilage zum Hühnerfrikassee.
Mehlschwitze als Basis für das schnelle Hühnerfrikassee
Ich kenne in meinem Bekanntenkreis einige Menschen, die sich nicht an eine Mehlschwitze oder auch Béchamelsauce herantrauen. Zu groß ist die Angst vor klumpigen Mehlüberbleibseln oder einer Sauce, die so dick abgebunden ist, dass man damit Scheiben einwerfen könnte.
Dabei ist eine Mehlschwitze mit ein paar Tipps ganz einfach & leicht zu kochen. Und in der Küche absolut unverzichtbar, da sie die Basis für viele Gerichte und Rezepte darstellt. Daher erfülle ich in diesem Rezept heute mal meinen Lehrauftrag und gebe Dir ein paar Tipps, Tricks & Kniffe für die Mehlschwitze bzw. Béchamelsauce mit auf dem Weg.
- Das richtige Verhältnis: Für meine Mehlschwitze nutze ich für 4 Personen immer das Verhältnis 50 g Butter : 40 g Mehl. Der Mehlanteil sollte in jedem Fall immer geringer sein als der Anteil an Butter.
- Schnell rühren zu Beginn: Wenn Du die Butter schmelzen lässt und das Mehl hinzugibst, solltest Du mit einem Schneebesen oder Kochlöffel schnell umrühren, damit sich möglichst wenig Klümpchen bilden.Wenn sich ein paar Klümpchen bilden, ist das aber nicht tragisch – nur die großen Mehlbrocken solltest Du in jedem Fall gut wegrühren.
- Temperatur der Flüssigkeit: In vielen klassischen Kochbüchern liest man, man solle nur kalte Flüssigkeit verwenden. Nach meiner Erfahrung ist das total egal. Du kannst also gern auch eine warme Brühe oder einen kalten Wein zum Ansetzen der Mehlschwitze verwenden.
- Immer mal wieder rühren: Die Mehlschwitze sollte rund 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln, damit das Mehl gut abbindet und der mehlige Geschmack verschwindet. Dabei immer wieder umrühren, damit das Mehl nicht anbrennt.
Noch mehr Rezept mit Hähnchen …
Du willst noch mehr Rezeptidee mit Geflügel & Hähnchen? Wie wäre es mit einem schnellen Chicken Curry? Oder Du probierst mal das klassische Coq au vin Rezept. Und wenn es etwas anderes sein darf, dann schau Dir mal den Original Caesar’s Salad oder das New York Club Sandwich an.
Ich wünsche Dir wie immer viel Spaß beim Nachkochen und freue mich auf Deinen Kommentar unter dem Rezept, wie Dir das Hühnerfrikassee geschmeckt hat. Wenn Du kein weiteres Rezept verpassen willst, dann folge mir doch auch gleich auf Instagram. 😋