Eines der beliebtesten Gerichte bei uns waren schon immer Rouladen. Meine Großmutter hat sich häufig am Wochenende gekocht oder für die ganze Familie vorbereitet. Und das größte Kompliment, was ich von meiner Familie bekommen habe, ist dass meine Rinderrouladen genauso lecker wären, wie die von meiner Großmutter.
Dieses Rezept möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten – daher gibt es heute die ultimative Rouladen-Anleitung! Ich zeige Dir Schritt-für-Schritt, wie Du die Rouladen vorbereitest und eine unfassbar aromatische Sauce daraus ziehen kannst.
Rouladen selber machen ist leichter als Du Dir vielleicht vorstellen magst. Du musst nur etwas Zeit für die Vorbereitung und für’s Schmoren mitbringen. Dafür wirst Du über die rund 2 Stunden Schmorzeit mit einem verführerischen Duft belohnt, der Deine gesamte Küche erfüllt. Lass‘ uns loslegen!
Die ultimative Anleitung für Rinderrouladen – so einfach geht’s
Lass‘ uns zunächst mal einen Blick auf das Ziel des heutigen Tagen: Leckere Rinderrouladen. Die wohl klassischste Füllung der Roulade ist eine Kombination aus Gewürzgurken, Zwiebeln, Senf und geräuchertem Speck. Ich bin ein Freund davon, die Rouladenfüllung noch recht rustikal und grob zu halten.
Beginnen wir mit einem Blick auf die Zutaten. Für 8 leckere Rinderrouladen brauchst:
Für die Rouladen
- 8 Rinderrouladen (à ca. 150-200 Gramm)
- 8 Cornichons
- 1 Zwiebel
- 16 Scheiben durchwachsener Speck oder Bacon (dünn aufgeschnitten)
- rund 8 TL scharfer Dijon-Senf
- Salz und Pfeffer
- 2 EL Butterschmalz
Für die Sauce
- 1 Bund Suppengrün (besteht aus Lauch, Möhren, Sellerie)
- 1 Zwiebel
- 1 EL Tomatenmark
- 200 ml Portwein
- 500 ml Rotwein
- 1 Lorbeerblatt
- 500 ml Rinderfond
- 300 ml Wasser
- 50 g kalte Butter
Hast Du alle Zutaten am Start? Dann legen wir los und machen unsere Rinderrouladen selber!
Schritt 1 – Die Rouladen vorbereiten
Am Anfang stehen die Vorbereitungen. Dazu schnappst Du dir zunächst mal Deine Rouladen. Diese sollten möglichst dünn geschnitten sein. Du kannst sie mit einem Fleischklopfer zwischen Frischhaltefolie etwas plattieren – dann werden sie noch dünner und noch zarter.
Anschließend halbierst Du ein paar Cornichons. Für 8 Rouladen sollten 8 Stück davon ausreichen. Dazu schneidest Du noch 1 weiße Zwiebel in Achtel.
Jetzt ist es an der Zeit, Deine Rinderrouladen zu füllen. Dazu legst Du sie auf ein Brett und würzt sie mit etwas Salz und Pfeffer. Dann wird jede Rouladen mit rund 1 TL scharfem Dijon-Senf bestrichen. Darauf gibst Du pro Roulade 2 Scheiben Bacon oder geräucherten Speck, etwas Gewürzgurke und ein wenig Zwiebel.
Hinweis: Es gibt Köche, die die Füllung eher zu einer Art feinen Farce verarbeiten und die Rouladen damit füllen – auch sehr lecker, aber halt nicht so, wie es meine Oma gemacht hätte.
Nun klappst Du die Längsseiten der Rouladen etwas in die Mitte. Das verhindert, dass die Füllung beim Schmoren herausfällt. Und dann werden Deine Rouladen auch schon aufgerollt. Ich befestige sie anschließend mit einem Zahnstocher, mit Rouladennadeln oder mit Küchengarn.
Schritt 2 – Rouladen anbraten
Im nächsten Schritt braten wir die Rouladen kräftig an. Das geht am Besten in Butterschmalz. Du kannst dazu einen Topf oder einen Bräter verwenden. Ich verwende diesen Bräter hier*.
Achte darauf, dass Deine Rouladen von allen Seiten gut gebräunt sind. Anschließend nimmst Du sie heraus und stellst sie zur Seite.
Während Deine Rouladen braten kannst Du Dich um das Gemüse für den Schmorfond kümmern. Wenn Du etwas entspannter kochen willst, kannst Du das aber auch davor schon erledigen. Dazu wird eine Zwiebel gewürfelt und das Suppengrün vorbereitet. Also putzen, schälen und in grobe Stücke schneiden.
Schritt 3 – Dem Schmorfond ansetzen
Im Anschluss geht es an den Schmorfond. Dazu nimmst Du den gleichen Topf oder Bräter, in dem Du auch die Rouladen angebraten hast. Gib‘ das vorbereitete Gemüse dazu und lasse alles für einige Minuten kräftig anbraten.
Dann gibst Du 2 EL Tomatenmark zum Gemüse und röstest alles einmal an. Anschließend schnappst Du dir den Portwein und gibst diesen in 2 Portionen dazu. Achte darauf, dass die erste Portion fast vollständig verkocht, bevor Du das nächste Mal Wein dazugibst. Das sorgt für einen aromatischen und wirklich vollen Geschmack der Sauce.
Wenn der Portwein dann verkocht ist, wiederholst Du diese Schritte mit dem Rotwein. Auch hier würde ich den Wein in zwei oder Portionen dazu geben und immer wieder reduzieren lassen. Dazu brauchst Du ein wenig Geduld – aber es lohnt sich definitiv. Nun gießt Du alles mit 500 ml Rinderfond auf und gibst außerdem 1-2 Lorbeerblätter zum Schmorfond.
Schritt 4 – Die Rouladen schmoren
Jetzt kommen die angebratenen Rouladen in den Schmorfond. Gib‘ eventuell noch etwas Wasser dazu, so dass die Rouladen mit der Flüssigkeit bedeckt sind.
Die Rinderrouladen werden nun entweder im Topf/Bräter bei geringer Hitze auf dem Herd geschmort. Alternativ dazu kannst Du sie auch im Backofen bei 150 Grad Celsius (Ober-/Unterhitze) schmoren. Ich würde sie für mindestens 2 Stunden – besser sogar 2 ½ bis 3 Stunden schmoren lassen. Dabei werden sie super-zart und geben jede Menge Geschmack an die Sauce ab.
Schritt 5- Die Sauce abbinden
Wenn Deine Rouladen dann lange genug schmoren durften, nimmst Du sie aus der Sauce und entfernst vorsichtig den Zahnstocher, das Küchengarn oder die Rouladennadeln. Halte die Rouladen im Backofen bei 50 Grad warm.
Der Schmorfond wird durch ein feines Sieb gegeben. Das Gemüse hat seinen Dienst getan und wird nicht mehr benötigt. Die Sauce gibst Du zurück in den Bräter und schmeckst alles mit Salz, Pfeffer, etwas Senf und etwas von dem Gurkenwasser der Cornichons ab.
Wenn Du magst, kannst Du die Sauce noch mit etwas Stärke abbinden. Dazu nimmst Du 1 TL Speisestärke und verrührst diese in einer Tasse mit 2 EL kaltem Wasser und 2 EL von der Sauce – das ist wichtig, damit es keine Klumpen gibt. Dann gibst Du diese Mischung zur Sauce und lässt alles einmal aufkochen. In dem Moment bindet die Sauce ab.
Gib‘ als letztes die Rouladen wieder zur Sauce. Jetzt kannst Du alles bis zum Servieren warmhalten – oder eben direkt mit leckeren Beilagen Deiner Wahl genießen.
Schritt 6 – Die Rouladen servieren
Rinderrouladen kann man natürlich auch ohne alles essen – aber gerade die Beilagen machen es doch interessant. Hier kommen ein paar Vorschläge für leckere Beilagen zur Rinderroulade:
- Mein Favorit ist ein leckeres Kartoffelpüree. Dazu kochst Du einfach nur Kartoffeln, pellst diese und lässt sie etwas ausdampfen. Dann einfach einen guten Schlag Butter dazu geben und mit dem Kartoffelstampfer stampfen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Besonders gut dazu passt übrigens auch Rauchsalz – das kannst Du mit einer Smokegun selber machen, oder aber als dänisches Rauchsalz fertig kaufen *.
- Alternativ passen natürlich auch einfach Salzkartoffeln oder Kartoffelklöße zu den Rouladen.
- Wie wäre es außerdem mit einem leckeren selbstgekochten Rotkohl?
- Auch grüne Bohnen im Speckmantel passen ganz wunderbar.
- Oder wie klingt gebratener Rosenkohl für Dich?
- Besonders gut passt auch etwas Süßes wie Preiselbeeren oder Apfelkompott.
Und falls Du noch mehr Schmorgerichte suchst: Schau‘ Dir mal mein Gulasch Rezept an – oder das Rezept für ein Boeuf bourgoignon. Falls es vielleicht mal etwas Vegetarisches sein darf, empfehle ich Dir eine Bruschetta als Vorspeise oder einen griechischen Bauernsalat!
Wie haben Dir die Rinderrouladen geschmeckt?
Jetzt bin ich gespannt auf Deine Meinung! Hast Du meine Rinderrouladen Rezept ausprobiert? Wie hat es Dir geschmeckt? Lass‘ es mich doch gleich wissen und hinterlasse einen Kommentar! Ich wünsche Dir viel Spaß beim Nachkochen, einen gesunden Appetit und freue mich wie immer von Dir zu hören! 😋
Viele Grüße,
Dein Jannik
Klassische Rinderrouladen
Zutaten
Für die Rouladen
- 8 Stück Rinderrouladen à ca. 150-200 Gramm
- 8 Stück Cornichons
- 1 Stück Zwiebel
- 16 Scheiben durchwachsener Speck dünn aufgeschnitten
- 8 TL scharfer Dijon-Senf
- Salz und Pfeffer
Für die Sauce
- 2 EL Butterschmalz
- 1 Bund Suppengrün Lauch, Möhren, Sellerie
- 1 Stück Zwiebel
- 1 EL Tomatenmark
- 700 ml Rotwein
- 1 Stück Lorbeerblatt
- 500 ml Rinderfond
- 300 ml Wasser
- 50 g kalte Butter
Anleitungen
Rouladen vorbereiten
- Die Rouladen zunächst zwischen Frischhaltefolie plattklopfen. Tipp: Das geht am Besten auf einem Küchenbrett.
- Nun die Zwiebel halbieren und in feine Streifen schneiden. Die Gewürzgurken – je nach Größe – halbieren oder vierteln.
- Anschließend werden die Rinderrouladen mit etwas Salz und Pfeffer gewürzt und dann mit Senf bestrichen.
- Nun kommen pro Roulade zwei Scheiben Speck, eine halbe Gewürzgurke und ein paar der geschnittenen Zwiebeln.
- Alles an den Rändern zusammenklappen und aufrollen.
- Danach entweder mit Küchengarn, Rouladennadeln oder mit einem Zahnstocher verschließen.
Rouladen schmoren
- Den Backofen auf 150 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Suppengrün putzen, waschen und schneiden. Die Zwiebel würfeln.
- In einem großen Bräter oder Topf das Butterschmalz erhitzen. Die fertig gerollten Rouladen von außen salzen und im Bräter hellbraun anbraten. Am besten machst Du das in zwei oder drei Portionen, damit der Topf schön heiß bleibt.
- Danach nimmst Du die Rouladen heraus und stellst sie im Ofen bei 50 Grad warm. Nun wird im gleichen Topf das vorbereitete Suppengrün und die Zwiebel angedünstet.
- Nach rund 2 Minuten gibst Du das Tomatenmark dazu und lässt es etwas anrösten.
- Anschließend mit einem Drittel des Rotwein ablöschen und einkochen lassen. Dann nochmals ein Drittel Wein dazu und wieder einkochen lassen. Und das Ganze noch ein letztes Mal wiederholen. Hier ist Geduld gefragt – aber dafür bekommst Du auch eine sehr aromatische Sauce, da sich der gesamte Bratensatz vom Topf lösen kann.
- Wenn der Rotwein fast verkocht ist, gibst Du das Lorbeerblatt und den Rinderfond dazu. Jetzt die Rouladen wieder zugeben und eventuell mit etwas Wasser aufgießen.
- Im Backofen ohne Deckel für 2 bis 2 1/2 Stunden schmoren.
Sauce vorbereiten
- Sobald die Rouladen fertig geschmort sind, nimmst Du sie aus dem Schmorfond und hältst sie warm.
- Nun gießt Du den Schmorfond durch ein feines Sieb in einen anderen Topf. Das Gemüse wird nicht mehr benötigt.
- Die Sauce für rund 2 bis 3 Minuten aufkochen und etwas reduzieren lassen.
- Nun 50 g eiskalte Butter einrühren – damit bekommt die Sauce Bindung. Profis nennen das übrigens "montieren". Bitte die Sauce danach aber nicht mehr kochen lassen!
- Rouladen wieder zur Sauce geben und servieren.
SUPPORT
Du magst meine Rezepte? Dann würde ich mich freuen, wenn Du mir einen Kaffee ausgibst. 🙂
1 Kommentar
Hallo Jannik, hat alles gut funktioniert und war sehr lecker. Mangels Bräter habe ich die Rouladen auf dem Herd in einer großen Bratpfanne geschmort. Leider ist das Anbraten immer eine riesige Schweinerei – vielleicht sollte ich nächstes Mal einen hohen Topf verwenden. Im ausgedruckten Rezept fehlt übrigens der Portwein 😉 Danke & vG Ulli