Königsberger Klopse sind eines der bekanntesten Gerichte der deutschen Küche. Wusstest Du, dass laut einer Umfrage 93 Prozent der deutschen Bevölkerung diesen absoluten Klassiker kennen? Na, wenn das nicht mal ein Grund ist, Dir heute mein Rezept für die „Kapernklopse“ mitzugeben – denn so werden die Königsberger Klopse auch genannt.
Heute gehen wir also den Mythen rund um dieses Gericht mal auf den Grund. Welches Fleisch wird verwendet? Kapern – ja oder nein? Wie wird die cremige Sauce gezaubert? Und was haben Sardellen eigentlich mit den Königsberger Klopsen zu tun. Alles wichtige rund um Zubereitung, Zutaten und die Zubereitung der Kapernklopse erfährst Du hier …
Alles rund um die Königsberger Klopse – der ultimative Ratgeber
In Deutschland zählen die Königsberger Klopse fast schon zum Weltkulturerbe und so darf natürlich auch hier auf meinem Foodblog tastybits ein entsprechendes Rezept nicht fehlen.
Ursprünglich stammt das über 200 Jahre alte Rezept aus Königsberg – der ehemaligen Hauptstadt Preußens und dem heutigen Kaliningrad. Doch bevor wir auf die einzelnen Zutaten eingehen, wollen wir uns mal anschauen, was Königsberger Klopse denn eigentlich sind.
Was sind Königsberger Klopse?
Wie der Name schon erahnen lässt, handelt sich dabei um Klopse, die aus Hackfleisch, Brot, Ei, Senf und Sardellen (ja – richtig gehört) geformt werden. Diese lässt Du dann in einer Fleischbrühe mit Zwiebeln, Piment, Lorbeer und Pfeffer ziehen.
Anschließend werden sie mit einer weißen Sauce serviert. Also einer klassischen Mehlschwitze, die mit Sahne, Kapern und Petersilie verfeinert wird.
Welches Fleisch für Königsberger Klopse?
Das Originalrezept für Königsberger Klopse sieht tatsächlich Hackfleisch vom Kalb vor. Schließlich waren Könisgberger Klopse früher kein Alltagsessen, sonder durchaus ein Gericht für besondere Anlässe. Kalbshackfleisch bekommst Du in der Regel beim Fleischer – insbesondere in türkischen Metzgereien.
Falls es schwierig ist, Kalbshackfleisch aufzutreiben, kannst Du aber auch gemischtes Hackfleisch verwenden.
Kommen Kapern in die Könisgberger Klopse?
Auf jeden Fall! Ohne Kapern wären die Königsberger Klopse keine Königsberger Klopse. Ich persönlich mag es gern, wenn in der Masse für die Klopse schon ein paar fein gehackte Kapern mit verarbeitet werden – aber das ist Geschmacksache.
In die weiße Sauce gehört für den unverwechselbaren Geschmack auf jeden Fall eine gute Portion der säuerlichen Kapern. Wer aber partout keine Kapern mag, kann sie auch weglassen.
Was hat es mit den Sardellen in Königsberger Klopsen auf sich?
Du hast richtig gelesen. Für die Königsberger Klopse brauchst Du tatsächlich Sardellen. Diese geben einen schönen salzige, würzigen Geschmack.
Was in der asiatischen Küche die Fischsauce ist, das sind in der deutschen Küche die Sardellen. Sie fungieren quasi als eine Art natürlicher Geschmacksverstärker.
Dabei gilt aber wie immer: Nur ein wenig verwenden – schließlich willst Du keine Fischfrikadellen machen, sondern Kapernklopse.
Wie wird die weiße Sauce gemacht?
Zu den Königsberger Klopsen gibt es die klassische weiße Sauce mit Kapern. Die Zubereitung ist recht einfach. Zunächst Butter in einem Topf schmelzen und dann das Mehl dazugeben. Alles verrühren und mit der Brühe ablöschen, in der die Königsberger Klopse gar gezogen sind. Dann etwas andicken lassen.
Nun kommen noch Kapern und Sahne dazu. Danach darf die Sauce – aber bitte nicht mehr kochen. Mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft, etwas Senf und Zucker abschmecken. Auch Piment und gerieben Muskatnuss passen sehr gut zur weißen Kapernsauce.
Welche Beilagen passen zu den Königsberger Klopsen?
Bei den Beilagen halte ich es ganz klassisch. Dazu gibt es Salzkartoffeln, die in wenig Butter geschwenkt und mit etwas Petersilie bestreut werden.
Außerdem reiche ich dazu kalte, gekochte rote Bete, die mit etwas Salz, Pfeffer, fein gehackter Zwiebel sowie Essig und Zucker gewürzt wird. Fertig ist das klassische Sonntagsgericht der preußischen Küche.
Wie hat es Dir geschmeckt?
Jetzt wünsche ich Dir wie immer ganz viel Spaß beim Nachkochen dieses leckeren Sonntagsessen und freue mich auf Deinen Kommentar, wie Dir die Königsberger Klopse geschmeckt haben und ob bei der Zubereitung alles geklappt hat.
Falls Du auf der Suche nach weiteren leckeren Rezepten bist, schau Dir mal das Sauce Bolognese Rezept an. Oder wie wäre es mit einer Portion authentischer Spaghetti Carbonara? Vielleicht bist Du aber auch eher ein Freund von Rinderrouladen oder klassischem Gulasch? Ich habe schon viele Rezepte für Dich gekocht und verrate Dir, worauf Du dabei achten musst. 😋
Viele Grüße & guten Appetit wünscht Dir,
Jannik
Königsberger Klopse
Zutaten
Für die Königsberger Klopse
- 500 g Kalbshackfleisch alternativ Rinderhackfleisch
- 80 g Weißbrot
- 100 ml Sahne
- 2 Stück Zwiebeln
- 2 EL Paniermehl
- ½ Bund Bund Petersilie
- ½ TL Kapern
- 2 Stück eingelegte Sardellenfilets
- 2 TL scharfer Senf
- 2 Stück Eier
- Salz und Pfeffer
- 3 Stück Pimentkörner
- 1 Prise geriebene Muskatnuss
Für die Brühe
- 1 Liter Kalbsfond
- 1 Stück Zwiebel
- 1 Stück Lorbeerblatt
- 1 Stück Nelke
- 2 Stück Pimentkörner
- 3 Stück schwarze Pfefferkörner
Für die Kapernsauce
- 50 g Butter
- 40 g Mehl
- 100 ml Weißwein
- 400 ml der Brühe siehe oben
- 150 ml Sahne
- ½ TL Zucker
- ½ TL Senf
- 1 EL eingelegte Kapern
- Salz und Pfeffer
- 1 Stück Zitrone
- Muskat und Piment nach Belieben
Für die Salzkartoffeln
- 800 g vorwiegend festkochende Kartoffeln
- 1 EL Butter
- frisch gehackte Petersilie
Für die rote Bete
- 400 g gekochte rote Bete
- 50 ml Apfelessig
- 1 Stück Schalotte
- 1 TL Zucker
- Salz und Pfeffer
Anleitungen
Für die Königsberger Klopse
- Das Brot in 100 ml Sahne einweichen. Die Schalotten fein hacken. Die Petersilie sowie Kapern und Sardellenfilets fein schneiden.
- Alles zusammen mit dem Hackfleisch und den weiteren Zutaten vermengen und mit Salz, Pfeffer, zerstoßenem Piment und geriebener Muskatnuss würzen. Daraus – je nach Belieben größere oder kleinere – Klopse formen.
Für die Brühe
- Den Kalbsfond erhitzen und eine mit Lorbeer und Nelke gespickte Zwiebel dazugeben. Pfefferkörner und Piment ebenfalls in die Brühe geben. Aufkochen lassen und dann auf niedrige Hitze stellen.
- Die Königsberger Klopse in dem heißen Sud rund 15 Minuten ziehen (aber nicht kochen) lassen. Danach herausnehmen und warmhalten.
Für die Kapernsauce
- 50 g Butter in einem Topf erhitzen. Dann das Mehl hinzugeben und umrühren.
- Mit 100 ml Weißwein ablöschen. Dann 400 ml der Brühe von oben hinzugeben und aufkochen lassen – dabei umrühren.
- 1 EL Kapern und 150 ml Sahne hinzugeben. Jetzt nicht mehr kochen lassen.
- Mit Salz, Pfeffer, Zucker, Senf, Zitronensaft und Zitronenabrieb abschmecken. Nach Belieben außerdem mit Piment und Muskatnuss würzen.
Für die Salzkartoffeln
- Die Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden. Anschließend rund 20 Minuten in Salzwasser kochen.
- Dann etwas ausdampfen lassen, in Butter schwenken und etwas frisch gehackte Petersilie dazugeben.
Für die rote Bete
- Aus Salz, Pfeffer, Zucker und Essig sowie der fein gehackten Schalotte eine Marinade verrühren.
- Die rote Bete in feine Würfel schneiden und bis zum Servieren in der Marinade ziehen lassen.
Königsberger Klopse anrichten
- Die Kartoffeln auf einen Teller geben, daneben die Königsberger Klopse geben und mit Sauce überziehen. Mit Petersilie garnieren und dazu die rote Bete reichen.
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6 Kommentare
Hab es nachgekocht, leider waren die Zwiebeln in den Klopsen nicht gar und ich habe die Sardellen weggelassen, weil meine Tochter das nicht mag. Vielleicht war die Größe der Klopse nicht so gut und das eingeweichte Brötchen nicht in der Masse gut zermanscht. Die Soße ist dafür sehr gut gelungen.
Rote Bete gab es leider nicht mit dazu.
Alles in allem hat es gut geschmeckt und beim nächsten Mal wird es sicherlich besser. Danke für das tolle Rezept
Hallo Manu, die Sardellen kannst Du weglassen, das ist kein Problem. Bei mir waren die Zwiebeln gargekocht – aber falls Du in Zukunft auf Nummer sicher gehen möchtest: Dünste die in Würfel geschnittenen Zwiebeln einfach vorher in etwas Öl an. Dann werden sie weich und beim Garen der Königsberger Klopse auf jeden Fall weich. 😊 LG, Jannik
Sehr gutes, authentisches Rezept und auch ausführlich beschrieben. Hier hat jemand richtig Ahnung vom Kochen, denn es stimmt wirklich alles!
Sardellen sind ein Muss und man schmeckt sie definitiv nicht heraus, sofern sie richtig verarbeitet werden. Das (entrindete) Brot kann man durch ein Sieb streichen. Sahne statt Milch fürs Brot ist ebenfall ein Muss! Ein homogener Fleischteig ist hier wichtig. Man kann auch 1/3 Schweinehack verwenden, aber Rind verfälscht (meiner Meinung nach) den feinen Geschmack. Wer einen Fleischwolf zuhause hat, kann alles nochmals zusammen durchdrehen. Ansonsten ist es empfehlenswert, das Fleisch beim Metzger zweimal durch den Wolf zu lassen. Die Zwiebeln vorher in reichlich Butter schmelzen bringt auch mehr Geschmack in die Klopse. (Ich nehme Saure Sahne, die ich mit 2-3 Eigelben vermischt erst ganz zum Schluß zur Sauce gebe. Das gibt extra Bindung und macht die Sauce schön cremig und „rund“). Wen die intensiven Kapern stören, der kann sie vorab wässern.
Dankeschön, lieber Andy! Das freut mich sehr zu hören. Deine Tipps sind auf jeden Fall sehr gut. Für mich auf jeden Fall nur Kalb – am Besten selber durchgewolft. Aber sonst bin ich voll bei dir. 😊 LG, Jannik
Endlich mal ein Rezept,das dem Original entspricht. Suuper!
Hallo Jannik,
das kommt dem was meine Königsberger Oma gekocht hat ziemlich nahe, ausser das in den Klopsen keine Petersilie war.
Kompliment!
Tipp für die Klopse: Alles bis auf das Hackfleisch und die Zwiebeln erst einmal mit einem Pürierstab zerkleinern und dann die beiden Zutaten unterkneten.
Ich nehme zudem für die Soße noch einiges mehr an Kapern – ein ganzes Gläschen (ca. 70 Gramm Nettogewicht) und die Flüssigkeit der Kapern gibt es auch in die Soße, dafür keinen Zitronensaft, sonst wird es zu sauer.
Statt Sahne rühre ich Schmand zum Schluß in die Soße. Den Schmand vor der Zugabe mit ein paar Eßlöffeln der heißen Soße verrührt, sonst kann es unschöne Klumpen geben.
Ah – und in Ermangelung von Petersilie gab ich neulich Estragon in die Soße – war überraschend lecker.
Großen Dank an Dich für das Rezept – bislang war ich zu faul es aufzuschreiben.