Heute begeben wir uns auf die Suche nach der besten Tomatensauce. Dabei ist weniger mehr, denn wie in vielen italienischen Rezepten bestechen diese Gerichte durch ihre Reduktion und Einfachheit.
Keine Anchovis, keine getrockneten Tomaten, keine Gemüsebrühe und auch kein Rotwein. Diese einfach Tomatensauce kommt mit nur wenigen Zutaten aus – und zaubert einen unvergleichlich authentischen und vollen Geschmack auf Deinen Teller. Ideal für Pasta jeglicher Art.
Diese einfache Rezept für die Tomatensauce soll von der italo-amerikanischen Kochbuchautorin Marcella Hazan stammen, die mit ihrem Buch „Die klassische italienische Küche (1973)“ nicht weniger als ein Standardwerk der italienischen Esskultur veröffentlich hat.
Grund genug also, einen Blick auf das Tomatensaucen Rezept zu werfen. Außerdem möchte ich Dir in diesem Video zeigen, wie einfach die Tomatensauce zubereitet wird.
Inhalt
Alles was Du zur besten Tomatensauce wissen musst
Wir beginnen mit einem Blick auf die wichtigsten Fragen zur besten Tomatensauce. Welche Zutaten werden verwendet? Und welche Variationen der Tomatensauce gibt es? Was hat es mit einer halben Zwiebel auf sich? Lass‘ es uns gemeinsam entdecken!
Für eine einfache und richtig leckere puristische Tomatensauce brauchst Du nur 5 Zutaten: Gute Dosentomaten, Zwiebel, Butter, Salz und Zucker.
Gerade der Zucker ist wichtig, da er das Maximum an Aroma aus den Tomaten herauskitzelt. Aus diesen Ingredienzen zauberst Du die authentische Basissauce – die Du nach Bedarf natürlich noch erweitern und variieren kannst. Trotzdem empfehle ich Dir, das Basisrezept der Tomatensauce einmal auszuprobieren, denn es ist erstaunlich wie voll und aromatisch die Sauce mit nur einer Handvoll Zutaten wird.
Ich bin ein Verfechter von Dosentomaten für die Tomatensauce. Der Grund dafür ist ganz einfach: Dosentomaten werden reif geerntet und unmittelbar danach weiterverarbeitet. In der Dose verliert die Tomate weder an Geschmack noch an Aroma.
Frische Tomaten werden in der Regel nicht vollreif geerntet und verfügen somit über weniger Geschmack. Ausnahme: Du verfügst über einen Garten und kannst im Hochsommer auf richtig reife, frische Tomaten zurückgreifen. In diesem Fall kannst Du natürlich auch gern diese Tomaten zur Tomatensauce verarbeiten. Ob Du die Tomaten vorher blanchierst und die Haut abziehst, bleibt Dir überlassen. Ich verzichte auf diese Schritt meistens, weil ich das volle Aroma in meiner Sauce haben möchte und dafür auch die kleinen Kerne sowie Schalenrest in Kauf nehme.
Für eine richtig gute Tomatensauce darf etwas Fett auf keinen Fall fehlen. Ob Du nun aber Butter oder Olivenöl verwendest, das kannst Du frei entscheiden.
In Italien gibt es die „Butter-Olivenöl-Grenze“. Nördlich von Bologna wird in der Regel Butter zum Verfeinern der Speisen verwendet, während südlich dieser Grenze Olivenöl genutzt wird. Das hängt historisch gewachsen vor allem mit der Erzeugung, Flora und Fauna der jeweiligen Region ab.
Im Basisrezept der Tomatensauce haben Kräuter nichts verloren. Aber natürlich kannst Du Deine Tomatensauce gern variieren und sie mit frischen oder getrockneten Kräutern verfeinern.
Ich bin ein großer Freund von einem oder zwei frischen Basilikumzweigen, die ich in der Sauce mitkoche. Aber auch Thymian, Rosmarin, Salbei oder Oregano geben ein schmackhaftes, kräuteriges Aroma. Einen Versuch ist es definitiv wert – auch wenn die Einfachheit des Rezeptes damit etwas verloren geht.
Gleiches Spiel auch bei dieser Frage: Chili und Knoblauch sind leckere Aromaten – keine Frage. Aber bei einer simplen Tomatensauce sind sie Fehl am Platz.
Anders sieht es natürlich bei einer würzigen Pasta puttanesca oder Spaghetti all’arrabiata aus – dort dürfen Chili und Knoblauch auf keinen Fall fehlen. Wenn wir uns aber mit einer einfachen Tomatensauce beschäftigen, kommen diese Gewürze hier nicht in den Topf.
Eine gute Tomatensauce braucht in jedem Fall Zeit. Es gibt Rezepte, da wird die Sauce 24 Stunden oder noch länger gekocht. Auch gibt es alte Überlieferungen von italienischen Nonnas, die ihre Tomatensauce tagelange bei niedriger Temperatur auf den alten Öfen schmoren lassen.
Aber ganz so viel Zeit musst Du Dir in meinen Augen nicht nehmen. 45 Minuten bis 1 Stunde Kochzeit bei niedriger Hitze solltest Du Deiner Tomatensauce aber gönnen. Das sorgt dafür, dass das Wasser aus den Tomaten verkochen und sich der Geschmack verdichten kann.
Das geht schon – ob das Ergebnis dann aber vergleichbar ist, halte ich für fraglich. Probiere die Tomatensauce doch zwischenzeitlich immer mal. Du wirst merken. Nach 10 Minuten Kochzeit ist ein Geschmack ein ganz anderer als nach 45 Minuten. Die Zeit ist also gut investiert – glaube mir.
Ein paar Tipps für die Auswahl der richtigen Tomaten
Vermutlich kennst Du es schon aus meinem Pizzasaucen Rezept oder von der Sauce Bolognese: Ich bin ein echter Dosentomaten-Nerd. Bei der Auswahl der richtigen Tomaten aus der Dose gibt es einige Dinge zu beachten – denn Dosentomate ist nicht gleich Dosentomate.
Daher möchte ich Dir an dieser Stelle noch ein paar Tipps und Kniffe zur Auswahl der richtigen Tomate verraten.
#1 – Achte auf die Zutaten
In hochwertigen Dosentomaten sollten nur Tomaten, Tomatensaft und Salz vorkommen. Wenn Du auf der Zutatenliste der Dosentomaten Citronensäure entdeckst, dann würde ich um dieses Produkt einen großen Bogen machen. Citronensäure wird in der Regel als Verarbeitungsstoff eingesetzt, um die Tomaten industriell im großen Stil von der Schale zu befreien.
Soweit eigentlich kein Problem – sollte man denken. Der Nachteil an der Citronensäure: Die Tomaten schmecken säuerlich. Und das wollen wir in unserer Tomatensauce natürlich nicht haben.
Außerdem empfehle ich Dir, am Besten geschälte Tomaten und keine gehackten Tomaten zu verwenden. Durch die etwas längere Kochzeit werden auch die ganzen Tomaten weich und zerfallen.
#2 – Die Herkunft ist entscheidend
Wusstest Du, dass ein Großteil der Dosentomaten (so italienisch das Produktdesign auch aussehen mag) aus China kommt? Das hat – wer hätte es gedacht – natürlich Kostengründe. Chinesische Landwirte werden mit gerade einmal 1 Cent pro Kilogramm Tomaten entlohnt, in Italien ist es das zehnfache. Allein also, um ordentliche Arbeitsbedingungen zu unterstützen lohnt sich der Griff zum etwas teureren Produkt.
Aber auch geschmacklich gibt es große Unterschiede: Ich bevorzuge San Marzano Dosentomaten. Diese werden sehr reif am Hügel des Vesuv geerntet. Auf der fruchtbaren Vulkanerde gedeihen die Flaschentomaten besonders gut und kommen reif und frisch direkt in die Dose. Das ist zwar etwas teurer – aber es lohnt sich definitiv!
#3 – Diese Zahl verrät Dir ziemlich viel
Hast Du Dich auch schon einmal gefragt, was die ganzen Zahlen am Boden oder Deckel der Konserven bedeuten? Neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum findet sich dort bei Tomaten auch eine Zahl.
Diese gibt den Tag der Ernte an. Somit steht dort also eine Zahl zwischen 1 und 365. Der ideale Zeitpunkt der Ernte liegt zwischen Mitte Juli und Anfang August. Daher solltest Du bei dieser Zahl darauf achten, eine Dose mit einem Erntetag zwischen 190 und 250 zu erwischen.
Dann kannst Du davon ausgehen, dass die Tomaten in dieser Dose besonders reif und aromatisch geerntet worden sind.
Das Rezept für die beste Tomatensauce
Kommen wir zur Zubereitung der Tomatensauce. Das ist gar nicht schwer und auch wirklich unkompliziert. Für 2 Portionen Tomatensauce brauchst Du folgende Zutaten:
- 800 g geschälte ganze Tomaten aus der Dose (am Besten San Marzano Tomaten)
- 1 Zwiebel
- 70 g Butter
- 1 ordentliche Prise Salz
- 1-2 gute Prisen Zucker
Zunächst einmal eine Überraschung: Die Zwiebel wird nicht fein gehackt und angedünstet, sondern einfach nur von der Schale befreit und halbiert.
In einem Topf erhitzt Du für 2 Portionen der besten Tomatensauce nun 800 g geschälte Tomaten aus der Dosen (am Besten die aromatischen San Marzano Dosentomaten) zusammen mit 70 g Butter und der halbierten Zwiebel.
Diese Tomatensauce darf nun 45 Minuten bis 1 Stunde bei niedriger Hitze vor sich hinköcheln. Dabei kannst Du die ganzen Tomaten ab und an mal am Topfrand etwas zerdrücken, damit Deine Tomatensauce eine feine Konsistenz bekommt.
Nach der Kochzeit entfernst Du die (ziemlich weichgekochte) Zwiebel. Wahlweise kannst Du die Tomatensauce nun auch noch durch ein feines Sieb passieren – das ist aber nicht unbedingt notwendig.
Zum Abschluss wird noch mit einer guten Prise Salz und einer noch größeren Prise Zucker abgeschmeckt.
Nun noch eine gute – am Besten hausgemachte – Pasta wie Tagliatelle oder Pappardelle zur Tomatensauce und dann steht dem puristischen Genuss nichts mehr im Wege. Übrigens: Hier findest Du mein universelles Pastateig Rezept.
Hier kommt nun das Tomatensaucen Rezept zum Ausdrucken und Abheften für Dich. Die Menge ist ausreichend für 2 Portionen. Aber Du kannst das Rezept in beliebiger Menge zubereiten.
Die beste Tomatensauce
Küchenhelfer
Zutaten
- 800 g geschälte Tomaten aus der Dose am Besten San Marzano Tomaten
- 1 Zwiebel geschält und halbiert
- 70 g Butter alternativ Olivenöl
- 1 Prise Salz nach Geschmack auch mehr
- 2 Prisen Zucker nach Geschmack auch mehr
Anleitungen
- Die halbierte Zwiebel zusammen mit den Dosentomaten und der Butter in einem Topf erhitzen.
- Bei niedriger Hitze rund 45 Minuten bis 1 Stunde sanft köcheln lassen. Dabei ab und an die Tomaten mit einem Holzlöffel am Topfrand zerdrücken.
- Nach der Kochzeit die Tomatensauce wahlweise durch ein feines Sieb passieren. Das ist aber nicht notwendig. Anschließend mit Zucker und Salz abschmecken und genießen. ich wünsche Dir einen guten Appetit!
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