Hast Du schon einmal von der Pizza Bianca gehört? Dahinter verbirgt sich kein Loblied auf eine italienische Nonna namens Bianca, wie man vielleicht vermuten könnte. Vielmehr bedeutet „Pizza Bianca“ nichts anderes als „weiße Pizza“. Und diese Variante des italienischen Teigfladens hat es wirklich in sich: Sie kommt ohne Tomatensauce und wird stattdessen mit einer weißen Creme – beispielsweise aus Ricotta – bestrichen. Darauf gesellen sich zahlreiche weitere Zutaten, die dieses Gericht zu einer echten Delikatesse machen.
In diesem Artikel dreht sich alles um die weiße Pizza. Ich zeige Dir das Rezept zum Nachbacken sowie die Unterschiede zwischen der römischen und der toskanischen Pizza Bianca. Außerdem habe ich einige Ideen für Beläge für Dich.
Was ist eigentlich eine Pizza Bianca? Und woher kommt sie?
Die Pizza Bianca ist keineswegs ein hippes Modegericht aus den Küchen junger Pizzaiolos. Die Rezeptur ist klassisch italienisch und schon über 100 Jahre bekannt und verbreitet. Statt der leuchtend roten Tomatensauce aus San Marzano Tomaten (hier geht’s übrigens zu meinem Pizzasauce Rezept) findet sich auf der „weißen Pizza“ wahlweise ein Belag aus Ricotta oder anderen Käsesorten, Olivenöl, Kräutern & weiteren Belägen. Die Basis hingegen unterscheidet sich nicht von dem klassischen italienischen Teig (hier findest Du mein Pizzateig Rezept).
Ihren Ursprung hat die Pizza Bianca allen Anscheins nach in der Toskana. In diesem recht wohlhabenden Teil Italiens wurden häufig erlesenere Zutaten wie Ricotta oder gar Trüffelcreme eingesetzt. Das erklärt auch die regionalen Unterschiede beim Belag der Pizza Bianca. Differenziert wird insbesondere zwischen der toskanischen und der römischen Variante.
Die Unterschiede zwischen römischer und toskanischer Pizza Bianca
Während die Pizza Bianca in der Toskana häufig recht üppig mit Ricotta, Mozzarella, Trüffelcreme, Kartoffeln, Pancetta & Co. belegt wird, kommt sie in Rom und in Süditalien eher als eine Art knuspriges Pizzabrot daher. Dort wird der Pizzateig nur mit Olivenöl, Knoblauch, Rosmarin und Salz belegt und dann kross gebacken. Eher also eine blanke Pizza, bei der auf die Tomatensauce verzichtet wird – statt sie wie in der Toskana zu ersetzen.
In der folgenden Tabelle habe ich die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Varianten der Pizza Bianca für Euch zusammengefasst:
Römische Variante | Toskanische Variante | |
---|---|---|
Pizzateig | italienischer Pizzateig | italienischer Pizzateig |
Pizzasauce | keine Sauce, stattdessen wird der Teig mit Olivenöl bestrichen | statt der roten Tomatensauce finden sich Ricotta, Mozzarella, Trüffelcreme oder Béchamelsauce auf der Pizza |
Belag | frischer Rosmarin, frischer Thymian gehobelter Knoblauch und Salz | von dünnen Kartoffelscheiben über Pancetta, Rucola, getrockneten Tomaten, Salame, Spinat, Gorgonzola bis hin zu Champignons, Steinpilzen und Kürbis |
Knusprigkeit | da keine Sauce verwendet wird, ist diese Variante sehr knusprig und erinnert eher an ein Pizzabrot | die Sauce macht die toskanische Pizza Bianca reichhaltig und weniger knusprig als die römische Variante |
Besonderheiten | vegan, da nur Teig, Olivenöl, Knoblauch und Kräuter verwendet werden. | wahlweise vegetarisch, kann aber auch mit Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten belegt werden |
Ideen für leckere Pizza-Beläge
Wie Du schon erfahren hast, gibt es bei der römischen Pizza Bianca kaum Spielraum für zusätzliche Beläge. Außer Olivenöl, Kräutern, Knoblauch und Salz werden keine weitere Zutaten verwendet. Anders sieht es natürlich bei der Pizza Bianca aus der Toskana aus – hier gibt es durchaus verschiedene Varianten.
Hier habe ich ein paar meiner Lieblingskombinationen für die Pizza Bianca für Dich zusammengefasst:
- Pizza Bianca mit Ricotta, gehobelten Kartoffelscheiben, getrockneten Tomaten, Pancetta, Mozzarella und frischem Thymian
- Pizza Bianca mit Ricotta, Tiroler Speck, Steinpilzen und gehobeltem Trüffel
- Pizza Bianca mit Ricotta, Rucola und Parmesan
- Pizza Bianca mit Salame, getrocknete Tomaten und Mozzarella
- Pizza Bianca mit gehobelten Kartoffeln getoppt mit Rucola, gehobeltem Trüffel und Parmesan
- Pizza Bianca mit Ricotta, gebratenem Kürbis und Rucola
Hier findest Du außerdem eine Liste mit zahlreichen Zutaten, die ich mir für die weiße Pizza vorstellen kann.
Belag / Basis
- Ricotta
- Crème fraiche
- Schmand
- Trüffelcreme
- Béchamelsauce
Gemüse & Obst
- Kürbis
- Rucola
- Spinat
- Zucchini
- Zwiebeln
- Champignons
- Steinpilze
- Trüffel
- Feigen
Käse
- Mozzarella
- Parmesan
- Gorgonzola
Fleisch
- luftgetrocknete Salame
- Parmaschinken
- Tiroler Speck
- Pancetta
- Guanciale
- Coppa
Fisch
- Garnelen & andere Meeresfrüchte
- Sardellen
- Lachs
Kräuter & Gewürze
- Oregano
- Rosmarin
- Thymian
- Salbei
- Knoblauch
- Chili
- Pesto
So machst Du Deine Pizza Bianca selber …
Ich zeige Dir mein Rezept für die weiße Pizza Bianca – ich habe sie belegt mit Ricotta, Kartoffelscheiben, selbst getrockneten Tomaten, Pancetta, Mozzarella, Thymian und Rucola. Aber Du kannst diese Anleitung natürlich auch gerne nur als Basis nehmen und Deine Pizza nach eigenem Vorlieben belegen.
Für 2 Pizzen brauchst Du:
- 300 g Pizzamehl Tipo 00
- 180 g Wasser
- 3 g frische Hefe
- 7 g Salz
- 250 g Ricotta
- 1 Mozzarella
- 1 kleine Kartoffel
- etwas Pancetta
- frischer Thymian
- Salz und Pfeffer
Wie gesagt – beim Belag Deiner Pizza Bianca kannst Du natürlich gerne variieren.
Pizzateig zubereiten
Zuerst bereitest Du den Pizzateig zu. Dazu gibst Du 180 g kaltes Wasser in eine Rührschüssel. Löse die Hefe darin auf und gib‘ dann unter ständigem Rühren (oder Kneten) nach und nach 300 g Pizzamehl Tipo 00 dazu. Knete alles für rund 5 Minuten, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist. Dann kommen 7 g Salz hinzu. Knete den Teig dann für weitere 5 Minuten – das geht mit der Hand oder mit der Küchenmaschine.
Lasse den Teig abgedeckt rund 1 Stunde bei Zimmertemperatur gehen. Dann teilst Du ih in 2 Teile und lässt ihn in luftdicht verschließbaren Boxen idealerweise über Nacht im Kühlschrank gehen. Für die schnelle Variante den Teig einfach nach dem Teilen abgedeckt 2 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen und dann verarbeiten.
Pizza Bianca belegen
Den Pizzateig portionsweise mit den Händen auf einem Brett mit etwas Mehl oder Hartweizengrieß vorsichtig von der Mitte nach außen hin zu einem Fladen drücken. Dabei eventuell wenden, damit der Teig nicht an den Fingern klebt. Lasse dabei einen Rand, der schön aufgehen kann.
Bestreiche den Pizzateig nun mit Ricotta (hier ein Rezept für selbst gemachten Ricotta) und belege ihn mit dünn gehobelten Kartoffeln, fein geschnittenem Pancetta, getrockneten Tomaten (kannst Du auch selber machen) und etwas Thymian. Darauf verteilst Du ein wenig Mozzarella.
Die Pizza Bianca wird im heißen Ofen bei 250 Grad Celsius (oder höher) für rund 5-6 Minuten gebacken. Die genaue Zeit ist allerdings abhängig von Deinem Ofen und davon, ob Du einen Pizzastein verwendest. Deine Pizza sollte in jedem Fall knusprig gebacken und der Käse geschmolzen sein.
Perfekt wird die Pizza übrigens in einem Pizzaofen – ich verwende dazu gerne einen G3Ferrari Pizzaofen*. Auch in einem Pizzaofen von Ooni wird sie hervorragend.
Verfeinere sie zum Abschluss mit etwas Salz und Pfeffer sowie frischem Basilikum und etwas Olivenöl.
Ich hoffe, dieses Rezept hat dir gefallen?! Lass‘ es mich in den Kommentaren gerne wissen. Hier ist außerdem das kürzere Rezept zum Ausdrucken für Dich.
Viel Spaß beim Pizzabacken!
Dein Jannik
Pizza Bianca / Weiße Pizza
Zutaten
- 300 g Pizzamehl Tipo 00
- 180 g Wasser
- 3 g frische Hefe
- 7 g Salz
- 250 g Ricotta
- 1 Mozzarella
- 1 kleine Kartoffel
- etwas Pancetta
- frischer Thymian
- Salz und Pfeffer
Anleitungen
Für den Pizzateig
- Für den Pizzateig 180 g kaltes Wasser in eine Rührschüssel geben. Darin die 2 g Hefe auflösen und unter ständigem Rühren nach und nach 300 g Pizzamehl Tipo 00 dazugeben. Kneten, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist. Dann 7 g Salz hinzugeben.
- Lasse den Teig abgedeckt rund 1 Stunde bei Zimmertemperatur gehen. Dann teilst Du ihn in 2 Teile und lässt ihn in luftdicht verschließbaren Boxen idealerweise über Nacht im Kühlschrank gehen.Tipp: Für die schnelle Variante den Teig einfach nach dem Teilen abgedeckt rund 1 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen.
Pizza Bianca belegen
- Den Pizzateig portionsweise auf einem bemehlten Brett vorsichtig von der Mitte nach außen hin zu einem Fladen drücken. Lasse dabei einen Rand, der schön aufgehen kann. Bestreiche den Pizzateig mit Ricotta und belege ihn mit dünn gehobelten Kartoffeln, fein geschnittenem Pancetta, getrockneten Tomaten und etwas Thymian. Darauf verteilst Du ein wenig Mozzarella.
- Die Pizza Bianca im heißen Ofen bei 250 Grad Celsius (oder höher) für rund 5-6 Minuten backen. Die genaue Zeit ist abhängig von Deinem Ofen und davon, ob Du einen Pizzastein verwendest. Deine Pizza sollte in jedem Fall knusprig gebacken und der Käse geschmolzen sein.
- Verfeinere sie zum Abschluss mit etwas Salz und Pfeffer sowie frischem Basilikum und etwas Olivenöl. Guten Appetit!
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